Protokoll des Lugrav-Treffens am 09.02.2006
Peter Voigt
peter.voigt1 at gmx.net
Fr Feb 10 19:21:05 CET 2006
Hallo und willkommen zum Protokoll des Lugrav-Treffens vom 09.02.2006.
Schriftzüge aufpeppen mit Gimp
------------------------------
Wie man Schriftzüge auf die Schnelle mit Gimp drastisch aufpeppen
kann, stellte Volker Eckert vor.
http://www.gimp.org
Der Trick liegt darin, vorgefertigte Skripte einzusetzen. Solche
Skripts sind über den Unterpunkt 'scriptfu' im Hauptmenü 'Xnts' zu
finden. Die Skripte tragen Namen wie 'glühendheiß', was ihren Effekt
erahnen lässt. Viele der Skripte lassen sich bequem über graphische
Schaltflächen parametrisieren. Das Ergebnis lässt sich daher je nach
Geschmack und Zielsetzung variiern.
Einige Skripte werden bereits mit Gimp ausgeliefert, andere kann man
über Suchmaschinen finden.
http://www.gimp.org/docs/scheme_plugin/
Die Skripte erzeugen beispielsweise ins Auge fallende Überschriften,
Logos oder Buttons für Webseiten.
Das Ergebnis wird im Regelfall gesplittet und auf mehreren Ebenen
abgelegt. Diese Ebenen kann man einzeln nachbearbeiten oder in eine
andere Grafik übertragen, z.B. in ein Hintergrundbild. Dabei sollte
die Aufeinanderfolge der Ebenen beibehalten werden. Unter Umständen
ist die letzte Ebene manuell nachzujustieren. Als letzter Schritt
kann alles auf einer Ebene zusammengeführt und in ein web-taugliches
Format konvertiert werden. Dann lässt es sich leicht in eine Webseite
einbauen. Das alles geht bequem über die graphische Oberfläche von
Gimp von der Hand.
Radiohören im Internet mit streamtuner
--------------------------------------
In seinem zweiten Beitrag stellte Volker Eckert das Programm
Streamtuner vor. Via Internet kann man am PC Radio hören.
http://www.nongnu.org/streamtuner/
Installiert wird streamtuner unter ubuntu beispielsweise mit Hilfe
von automatix, einem kleinem Hilfsprogramm. Automatix installiert auf
einem Schlag etliche Programme, die man sonst mühsam zusammensuchen
würde. Jene Programme werden von den Distributionen im Allgemeinen
nicht mitgeliefert, z.B. das neueste Open Office, Java, Tools für das
Abspielen von DVDs und vieles anders.
http://ubuntuforums.org/showthread.php?t=66563
Selbstverständlich kann Streamtuner für andere Distributionen von der
Homepage herunter geladen und auf die übliche Weise manuell
installiert werden.
Streamtuner ruft die Webseite Shoutcast auf. Dort werden zig-tausende
Radiosender gelistet, die ihr Programm über das Internet verbreiten.
http://www.shoutcast.com/
Seinen Sender kann man beispielsweise nach der gewünschten
Musikrichtung auswählen. Anschließend wird einfach der Wiedergabe-
Knopf angeklickt. Schon ist das aktuell laufende Radio-Programm zu
hören. Das funktioniert natürlich nur, falls der Rechner in der Lage
ist, Töne abzuspielen.
Das Aufnehmen von Musikstücken fällt leicht. Einfach auf den Aufnahme-
Knopf klicken und schon erhält man für jedes Musikstück eine Datei.
Diese Dateien werden nach Sendern geordnet abgelegt. So bleibt die
Musik-Sammlung übersichtlich.
Der Komfort ist ansprechend. Streamtuner zeigt beispielsweise den
Titel des laufenden Musikstückes automatisch an.
Die CPU-Last von Streamtuner macht sich unter modernen Prozessoren
nicht störend bemerkbar. Daher kann man an einem modernen Rechner
problemlos arbeiten und gleichzeitig Radio hören.
Mit der Auswahl beider Programme hat Volker den Nerv seiner Zuhörer
getroffen. Wie leicht sich diese Programme einsetzen lassen, war
vielen bis dahin verborgen geblieben.
Bericht vom Skolelinux-Treffen in Erkelenz
------------------------------------------
Vor zwei Wochen fand das erste deutsche Treffen für Skolelinux-
Developer und -Anwender in Erkelenz statt. Darüber berichtete Jürgen
Leibner als einer von rund 50 Teilnehmern.
http://www.skolelinux.de/wiki/Erkelenz2006
Organisiert wurde das Event von einer Gruppe von Schülern und einem
Informatik-Lehrer. Rund 50 Personen aus dem In- und Ausland waren zu
betreuen, zu verköstigen und unterzubringen. Die ehrenamtliche
Organisation klappte vorbildlich. Keimzelle für das Event bildete das
sog. Selbstlern-Center eines Gymnasiums. Dort hatten Schüler rund 20
Rechner nebst Server eingerichtet.
Hauptanliegen war die Vorbereitung des nächsten Skolelinux-Releases.
Der Sprung von Debian-Woody auf Debian-Sarge steht unmittelbar bevor.
Die Liste der Release-kritischen Fehler wurde während der Tagung von
19 auf 7 reduziert. Für die nächste oder übernächste Woche kann mit
dem neuen Release gerechnet werden.
http://wiki.debian.org/DebianEdu/Sarge
http://bugs.skolelinux.no/buglist.cgi?
bug_status=UNCONFIRMED&bug_status=NEW&bug_status=ASSIGNED&bug_status=REO
PENED&bug_severity=blocker&bug_severity=critical&bug_severity=major
Die Tagung bot vielfältige Gelegenheiten für den direkten Kontakt zu
den Core-Developern, für Erfahrungsaustausch mit Administratoren und
für Gespräche zur zukünftigen Ausrichtung von Skolelinux. Begleitend
lief ein Vortrags- und Workshop-Programm.
http://www.skolelinux.de/wiki/Erkelenz2006/Programm
Neue Trends zeichneten sich ab. Zukünftig wird es Skolelinux-Addon-
CDs geben. Sie sollen Software enthalten, die den jeweiligen lokalen
Bedürfnissen Rechnung tragen. Das ist ein konkretes Ziel für die
Zusammenarbeit von deutschen, französischen und niederländischen
Entwicklern. Cipux spielt bei diesen Überlegungen eine wesentliche
Rolle. Es soll an die Stelle von Wlus treten. Selbst Webmin wird nach
einer eher ruhigen Phase wieder aktiv weiterentwickelt.
http://www.skolelinux.de/wiki/CipUX
Langsam spricht sich herum, dass Skolelinux bei der Installation
verschiedene Varianten anbietet. Eine davon eignet sich für
alleinstehende Desktop-Systeme und findet immer mehr Anhänger. Nach
dem Sprung auf Sarge sollte sich dieser Trend verstärken.
Aus dem Begleitprogramm sticht besonders ein Bericht aus Frankreich
hervor.
Dort unterstützen offizielle Stellen ein Projekt, welches den Einsatz
von Open Source im Schulunterricht fördern soll. Zu dem Projekt
gehört eine Internet-Seite. Dort wird Open Source Software gesammelt
bzw. aufgelistet. Ihre Funktionen und der Einsatz im Schulunterricht
wird konkret erläutert. Ein Lehrer, der beispielsweise im Fach Chemie
einen bestimmten Unterrichtsgegenstand behandeln will, kann
nachschlagen, was es an Open Source für sein Thema gibt und auf
welche vorhandene Unterrichtshilfsmittel er direkt zugreifen kann.
Die Vorträge und Workshops von Erkelenz stehen mittlerweile im Netz.
http://ftp.acc.umu.se/pub/debian-meetings/2006/debian-edu-erkelenz/
Ein weiterer Bericht der Tagung ist hier zu finden:
http://www.skolelinux.de/pipermail/user/2006-February/004929.html
Hier gibt es die ersten Photos von der Tagung:
http://www.skolelinux.de/wiki/Erkelenz2006/Fotos?highlight=%
28Erkelenz2006/%29
http://www.skolelinux.de/wiki/Erkelenz2006/Fotos2?highlight=%
28Erkelenz2006/%29
Backports (Debian)
------------------
Im Verlauf des Abends kamen die sog. Backports von Debian zur
Sprache. Mit Backports bezeichnet man inoffizielle Debianpakete, die
ausserhalb des Debian-Projektes entwickelt werden. Es geht bei den
Backports darum, aktuellere Versionen von Programmen zur Verfügung zu
stellen, als in Debian zu finden sind.
http://backports.org/
Weil sie extern entwickelt werden, können Backports in Konflikt zu
offiziellen Debian-Paketen geraten. Im schlimmsten Fall kann bereits
ein installierter Backport die Installation aller weiteren Debian-
Pakete blockieren.
In solchen Situationen ist es notwendig, die betroffenen Backports
per Hand zu deinstallieren und/oder die Liste der Paketquellen in /
etc/apt/sources.list anzupassen. Danach funktioniert das Installieren
weiterer Debian-Pakete wieder.
Vor dem Einsatz von Backports sollte man hinterfragen, ob Debian die
richtige Wahl ist. Denn Debian legt den Schwerpunkt auf Stabilität
und Sicherheit. Aktualität steht an zweiter Stelle. Wer Wert auf die
jeweils neueste Software legt, wird von einer anderen Distribution
vielleicht gezielter bedient.
Alternativ bietet sich an, die Testing-Version von Debian
einzusetzen. Zu bedenken ist, dass Testing einem ständigen Wechsel
unterliegt und sich quasi über Nacht in wesentlichen Punkten ändern
kann. Darauf sollte man eingestimmt sein. Die benötigte Zeit zum
Herunterladen der neuesten Pakete ist für Nutzer mit langsamer
Internet-Anbindung auch ein Gesichtspunkt.
http://cdimage.debian.org/cdimage/weekly-builds/
Beamer: aktueller Stand
-----------------------
Wolfgang Pionier hat für den Eigenbau-Beamer der Lugrav eine stabile
Transportkiste gebaut. Zu Recht wurde er von den Anwesenden für
seinen Einsatz gelobt.
Die Lugrav sucht nun einen Standort. Übereinstimmung bestand, den
Beamer nach Möglichkeit an einen Standort zu bringen, an dem er
laufend genutzt wird.
Gut geeignet wäre ein Standort, welcher der Lugrav selber als
Ausweichort oder als Ergänzung für zusätzliche Veranstaltungen zur
Verfügung stehen könnte.
Nächstes Treffen
----------------
Das nächste Treffen der Lugrav am Donnerstag in 14 Tagen, dem
23.02.2006, ab 19:00 Uhr findet in Bielefeld-Brackwede, Schule am
Möllerstift, statt.