Vorschlag eines Langzeit-Projektes für die Lugrav: Migrationsleitfaden für Windows-Desktopnutzer

peter.voigt1 at gmx.net peter.voigt1 at gmx.net
Di Aug 2 15:57:34 CEST 2005


Ausgangslage
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Immer wieder kommt auf den Treffen der Lugrav zur Sprache,
welche Themen angesetzt werden sollen.

Dass manche Möglichkeiten ungenutzt bleiben, ist auf immer
wieder dieselben Ursachen zurück zu führen.

Zu beobachten sind

(1) Mangelnde Eignung des speziellen Thema's für Einsteiger
und gleichzeitig für Fortgeschrittene

(2) Unsicherheit über die Eignung als Vortrag, Workshop
oder schlichten Erfahrungsaustausch (sprich Klönabend)

(3) Schwierigkeiten, die Technik zu beschafffen, insbesondere
Beamer, Internetanschluß, ausreichend viele Laptops, Server 
mit vorbereiteten Dateien etc.

(4) zeitlicher Aufwand, die Treffen vorbereitend zu 
organisieren.


Lösungsweg
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Deshalb wird an dieser Stelle ein Langzeit-Projekt 
vorgeschlagen, dessen Fortgang und dessen Erfolg nicht 
von solchen Faktoren abhängt.

Die Idee ist, eine Aufgabe auszuwählen, die 

- in viele kleine Teile herunter gebrochen werden kann, 
- Erfolgserlebnisse in jedem Teilschritt möglich macht, 
- in mehreren Veranstaltungsformen abgearbeitet und
- mit wenig Aufwand vorbereitet werden kann.


Vorschlag
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In der Open Source Bewegung fehlt es (jedenfalls nach 
meiner Kenntnis) an einem offiziellen

  *** Migrationsleitfaden Windows --> Linux für Desktopuser ***

Wer von Windows auf Linux umsteigt, wird regelmässig allein
gelassen, wenn es darum geht, seine vorhandenen Daten von  
Windows auf Linux zu übertragen, so dasss sie weitergenutzt 
werden können. Ein typischer Linux-Einsteiger muß bei Null
anfangen.

Das beginnt damit, dass keine einzige Installationsroutine
irgendeiner Linux-Distribution den Anwender frägt, ob und
welche Windows-Dateien er übernehmen will.

Das hat beispielsweise zur Folge, dass alle Bookmarks des
Browsers verloren sind und erneut zusammengestellt werden 
müssen.

Die Installer sehen noch nicht einmal vor, vorhandene
Windows-Partitionen als Linux-Datenpartition zu mounten. 
Das läßt sich zwar unter vielen Installern einrichten,
setzt aber Expertenwissen voraus, welches bei typischen
Linux-Einsteigern nicht vorhanden ist.

Keine Installationsroutine durchforstet ein vorhandenes
Windows daraufhin, welche Programme installiert sind und
schlägt die entsprechenden Linux-Alternativen zur 
Installation vor (oder besser: installiert sie gleich).

Nebenbei: Hier findet sich einer der Gründe für die 
Attraktivität von Knoppix, Ubuntu & Co, die "alles" 
installieren, und damit eben auch die benötigten 
Linux-Alternativen zu vorhandenen Windows-Programmen.

Selbst die gängigen Linux-Einsteigerbücher behandeln das
Thema Migration stiefmütterlich.

Diese Lücke zu füllen, ist eine ehrenvolle und nutzbringende
Aufgabe für die gesamte Open Source Bewegung.


Vorgehensweise
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Weil das Thema stark zersplittert ist, eignet es sich für
eine Personengruppe wie die Lugrav, in der Einsteiger
und Fortgeschrittene zusammen wirken.

Jeder kann Migrationsprobleme aufwerfen. Jeder kann
davon berichten, wie er sich beholfen hat, welche
Wege sich als Irrtum oder als zu aufwendig heraus
gestellt haben usw. Jede klitzekleine Information ist
für das Gesamtprojekt wichtig.

Der Erfolg eines solchen Projektes hängt gerade davon ab,
dass möglichst unterschiedliche Interessen und 
Sichtweisen einfliessen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass z.B. jemand davon 
berichtet, wie er in seinen Vor-Linuxzeiten das 
Anwendungsprogramm X eingesetzt hat, und wie es unter 
Linux weiterging. 

Dann ist man sofort im Thema Migration. Die Angaben
bräuchten nur gesammelt, reflektiert und einheitlich 
aufgeschrieben werden, schon ist die erste Fassung
eines Migrationsleitfaden fertig.

Dabei kann man an allen Enden und Kanten gleichzeitig
arbeiten, man ist also nicht auf eine stringente Reihenfolge
einzelner Themen oder Schritte angewiesen. Das erleichtert 
die Organisation erheblich.

Und am Ende könnte, wenn das know how und die Bereitschaft
vorhanden ist, ein Script aufgestellt werden, dass die
Arbeit - soweit möglich - automatisiert. Der erforderlich
Programmieraufwand sollte sich in Grenzen halten.

Ein solches Projekt würde der Lugrav eine Identität stiften,
die wegen ihrer Aussenwirkung weit über das hinaus geht,
als der schon jetzt vorhandene Zusammenhalt, der sich auf
das gemeinsame Interesse an Linux und der gegenseitigen
Sympathie der Beteiligten (nicht zwingend in dieser
Reihenfolge) abstützt.


Feedback
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Was haltet ihr davon?

Gruß