Protokoll Treffen vom 29.6.2006

Ulrich Rieke ulrich.rieke at onlinehome.de
Sa Jul 1 02:49:55 CEST 2006


Hallo Tuxe ,
	
	hier kurz das Wichtigste vom Treffen der Lugrav am 29. 6.
	2006 in den Räumlichkeiten bei Gerhard Genuit in
	Brockhagen :

	1)Auch in den Sommerferien sollen regelmäßige Treffen
	stattfinden, in 14 Tagen dann wieder in der Schule am
	Möllerstift in Brackwede .

	2)Diskutiert wurde kurz über die Lugrav-Webseite.
	Unterschiedliche Auffassungen wurden zu der Frage
	vertreten, ob die inhaltliche Gestaltung der Seiten durch
	ein evtl. leichter zu bedienendes CMS leichter gemacht
	werden könnte. Dem wurde entgegengehalten, dass bei
	nunmehr in recht kurzer Zeit sukzessiv zum Einsatz
	gekommenen verschiedenen Plattformen ( Xooops , Wordpress
	und nun Drupal ) eigentlich sich gezeigt habe , dass
	Engagement und Bereitschaft zur inhaltlichen Gestaltung
	auf Seiten derer, die etwas einstellen, das Wesentliche
	seien und mangelnde Aktivität nicht auf
	Systemfragen zurückzuführen sei. Von Sonngrit kam der
	Vorschlag, ein Treffen der Lugrav doch einmal der
	inhaltlichen Arbeit an der Seite und ggf. Hilfen zum
	Einstellen von Inhalten zu widmen. 

	3)Unter der Rubrik "Aktuelles" berichtete Peter Voigt
	über ein an ihn herangetragenes anhaltendes
	Interesse an Vorträgen zu Rechtsfragen im Internet. Er
	selbst habe erst vor kurzem das Präsentationsprogramm des
	Mac, keynotes, genutzt, von dem er einen sehr guten
	Eindruck habe und das ihm die Vorbereitung erheblich
	erleichtert habe. 
	Peter war am Wochenende vor unserem Treffen auf einem
	erstmals organisierten Linuxtreffen in Bonn, der Froscom
	2006, das von Studenten der FH ebendort organisiert
	wurde. Es wurde dort ein anspruchsvolles und durchdachtes
	Programm geboten. Peter war insbesondere beeindruckt von
	den organisatorischen Feinheiten, mit denen die
	Veranstaltung aufwartete : so seien etwa vor den
	Vortragsräumen jeweils 2 Leute ansprechbar gewesen, um
	eine Orientierungshilfe zu geben. Es gab eine
	Mithörmöglichkeit für Vorträge über Telefon.
	Inhaltlich ging es u. a. um Bildbearbeitung auf der
	Textkonsole oder auch Feinheiten wie die Synchronisierung
	von Fotoaufnahmedaten und Dateiattributen mittels
	spezieller Tools. Ferner gab es u. a. einen längeren
	Vortrag über die interaktive Bedienung der Textkonsole
	mit verschiedenen Shells, der etwa Tricks zur
	Vereinfachung von sich wiederholenden Eingabesequenzen
	vermittelte.
	Im Zusammenhang mit dem anhaltenden Interesse an
	Rechtsfragen im Internet und beim Hacken sei- ganz am
	Rande - auch einmal bemerkenswert, wie verschiedene
	Linuxdistributionen mit der ihnen eigentlich von der GPL
	auferlegten Pflicht zur Dokumentation des Sourcecodes
	umgehen. Diesen konsequent einsehbar zu halten sei
	organisatorisch nicht so einfach, so dass einige darauf
	oft ganz verzichten. 

	4)Im Anschluss daran kamen wir zum Hauptteil des Abends :
	Thomas Scholz stellte LinVDR als Paketauswahl zum
	Fernsehen mit einem Rechner letztendlich als
	Fernsehstreamserver vor. Hierzu hatte er seinen Rechner
	mitgebracht und an ein Satellitenkabel angeschlossen.
	Unser Selbstbaubeamer diente als Ausgabeeinheit ,
	Umschaltungen zwischen verschiedenen Funktionen wurden
	über eine Tastatur vorgenommen. Thomas hatte
	softwareseitig zunächst probeweise eine Toolsammlung auf
	einer CD der Zeitschrift ct eingesetzt und ausprobiert,
	damit aber zu keinem Zeitpunkt wirklich einen
	zufriedenstellenden Erfolg gehabt. Erst mit einer CD mit
	der Paketesammlung LinVDR kam gewissermaßen der
	Durchbruch: Nach rascher Installation kam er hier schnell
	zu einer praktischen Lösung. 
	In einem Handout und seinen Ausführungen schlug Thomas
	für die Hardware zum Aufbau eines für den Fernsehempfang
	dediziert eingesetzten Rechners vor, durchaus eine CPU
	mit 200 MHz zu verwenden , beim Abspielen von DVD's sei
	auch ein GHz wünschenswert. Die Festplatte solle so
	dimensioniert sein, dass man für das System 500 MByte
	einplane und pro Stunde Fernsehaufnahme 2 GByte. Nach
	seiner Auffassung solle man schon mit einer Festplatte
	von 100 GB beginnen. Als Satellitenkarte setzt er eine
	Technotrend-kompatible "full feature"-Karte im Wert von
	etwa 130 Euro ein , optional könne man dazu eine zweite
	Satkarte nehmen, ggf. bestimmte Soundkarten, um u. a.
	einen Dolby Digital Sound zu produzieren.
	Thomas zeigte dann mit Hilfe seines Rechners , des daran
	angeschlossenen Kabels und des Beamers ein
	Live-Fernsehbild, das mit seinem Menu die besonderen
	Möglichkeiten von LinVDR aufzeigte. So wird
	beispielsweise zwischen den Sendern über eine Tastatur
	umgeschaltet, man könne hier auch eine Fernbedienung für
	die Satkarte nehmen( aber nur bestimmte ) . Ein Feature
	erlaubt es, alle gleichzeitig gezeigten Sendungen
	verschiedener Sender anzuzeigen. Eine Funktion
	TV-on-screen bietet eine tabellarische Übersicht des
	Fernsehprogramms.
	Die Aufnahme von Programmen über das Menü sei einfach,
	auch sei es möglich, dass sich der Rechner für bestimmte
	Aufnahmen selbst an-und wieder ausstelle; dies werde über
	NV-Ram realisiert. Auch ein zeitversetztes Fernsehen sei
	möglich, so kann man etwa ein Stopzeichen während einer
	laufenden Sendung drücken, was dazu führe , dass die
	Sendung automatisch aufgenommen werde. So könne man nach
	einer Unterbrechung die Sendung weiter verfolgen, als sei
	praktisch gar nichts geschehen. Auch Anfangs- und
	Endpunkte könnten gesetzt und editiert sowie eine
	No-Ad-Funktion realisiert werden, mit der Werbeblöcke
	herausgeschnitten werden können. Auch sei es möglich, mit
	sehr wenig Aufwand Filme für die Aufnahme auf DVD zu
	markieren, indem man den Menüpunkt "DVD brennen" aufrufe,
	der einem dann den zu speichernden Dateiumfang zeige und
	die EPG( Electronic Programme Guide ) -Beschreibung
	gleich mit erfasse. 
	Auch CD's lassen sich in verschiedenen Formaten
	schreiben. 
	Über eine Fülle von Erweiterungen, die uns Thomas einmal
	zeigte , lässt sich LinVDR für weitere Funktionen nutzen
	wie etwa als Faxgerät, als Telefonnummernanzeiger, als
	Mailversender u. a. Auch sei eine Hereinnahme von
	Informationen etwa einer Programmzeitschrift wie TV-Movie
	möglich. Administrieren lasse sich LinVDR durchaus über
	einen Browser, wenn man der Karte ganz einfach eine IP
	gibt und sie dann so anspricht. So sind auch
	Einstellungen zum Speichern von Sendungen möglich. Mit
	weiteren eingæbauten Karten sind auch zusätzliche
	Aufnahmen möglich, letztendlich ist entscheidend,
	wieviele Zuleitungen von LNB's man hat. Man ist dann u.
	U. in der Lage, in einem Band benachbarte Signale
	gleicher Polarität zu empfangen. 
	Den mit der oben bereits kurz erwähnten Hardware
	zusammengebauten Rechner könne man gewissermaßen als
	einen zentralen Datenstreamserver verstehen, der seine
	Daten wie ein Kanaldemultiplexer an Clients weiterleiten
	könne. 
	Natürlich entstehen bei der Beschaffung der genannten
	Hardware Kosten, die Thomas auf etwa 700 Euro schätzt.
	Grundsätzlich solle ein solcher Rechner geräuschgedämmt
	sein oder aber entsprechend untergebracht werden, etwa in
	einem Schrank, in dem für entsprechende Lüftung gesorgt
	ist. 
	LinVDR biete Menüpunkte für verschiedene
	Empfangssituationen, etwa für Satellit, Kabel, DVB-T , so
	dass jeder das für ihn selbst Passende auswählen könne. 
	Thomas zeigte dann noch , wie rasch LinVDR installiert
	ist und wie schnell man zu einem ersten Fernsehbild kommt.
	Die Fülle an Paketen ist erdrückend, man kann hier so
	auswählen, wie man dies bei Debian kennt, kann sich aber
	auch von einer individuellen Auswahl leiten lassen, die
	im Internet von einem gewissen Mahlzeit ( ? ) als
	MyLinVDR veröffentlicht wurde . Ihm selbst , so Thomas weiter,
	sei es einmal gelungen, 4 Programme gleichzeitig
	aufzunehmen und ein 5. zu sehen. 
	Wir alle können Thomas für diesen hervorragenden Vortrag
	nur danken ! Alles lief hervorragend, und die
	vorgestellten Möglichkeiten machten Lust auf mehr (
	Workshop zu dem Thema von Thomas ausdrücklich nicht
	ausgeschlossen ) und zeigten auch, wie weit Computer und
	Fernsehen sich angenähert haben bzw. bereits
	zusammengewachsen sind. 
   An Informationsquellen zum Thema nannte Thomas in seinem
	Handout folgende Links :
		http://www.linvdr.de
      http://vdr-portal.de
      http://vdr-wiki.de

   5)Im abschließenden Fragenteil ging es einmal um das
	Ansprechen eines Bandlaufwerks unter Linux mittels mt,
	Einzelheiten zu sehen unter man mt. 
	Ferner ging es um Installationsschwierigkeiten von Linux
	auf etwas älteren Rechnern sowie um Hinweise,
	voreingestellte Bootoptionen im Zweifelsfall über
	/proc/cmdline ænzusehen. 

	So, ich hoffe, das Wichtigste ist zur Sprache gekommen im
	Protokoll. Richtigstellungen, Kommentare, Vertiefungen
	usw. sind wie immer erwünscht!

Viele Grüße!
Ulrich Rieke
	
	
-------------- nächster Teil --------------
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