Themen auf dem Treffen der Lugrav am 17.04.2014
Peter Voigt
peter.voigt1 at gmx.net
Mi Mai 7 12:01:44 CEST 2014
Hallo,
auf dem Treffen der Lugrav am 17.04.2014 hat Ulrich R. vom German Perl Workshop in Hanover berichtet. Es
handelte sich um eine Veranstaltung für Perl-Insider und -Interessierte, denn die Vorträge dort gingen
sehr ins Detail.
Wurde die Scriptsprache anfänglich von einem Linguisten zur Mustererkennung in Texten entworfen, gilt sie
heute als allumfassendes Werkzeug für alle Arten von Programmieraufgaben. Ein wesentlicher Teil von Linux
besteht aus Perl-Scripten. Webentwickler greifen häufig auf Perl zurück, um ein CGI-Script zu entwerfen.
Grosse Aufmerksamkeit richtete sich in Hanover auf die neuen Sprachelemente der kommenden Version 6. Sie
stellen einen Bruch mit den bisherigen Konzepten dar. Anders könnte Perl 6 nicht auf Augenhöhe mit zu
deren Programmiersprachen gelangen. Darauf ging Ulrich im Detail ein.
Die Zahl der Anwendungspakete, die sog. CPN Module, ist von einem einzelnen Menschen nicht mehr zu über-
blicken. Davon gibt es nämlich Zehntausende. Offen ist, ob/wie sie in Perl 6 nachprogrammiert werden.
Wegen des Systembruchs wird eine automatische Übersetzung Perl5 -> Perl6 kaum denkbar.
Derzeit gibt es, wie Ulrich anmerkte, nur eine Probeversion in der sog. Parrot-Maschine, die aufgrund
ihrer mässigen Ausführungsgeschwindigkeit nur bedingt praxistauglich ist.
Anschliessend überraschte uns Ralf R. mit einer Demonstration der Hartbleed Lücke, die sich auf dem
einen oder anderen "anwesenden" Betriebssystem finden lies. Ralf berichtete über den aktuellen Kenntnis-
stand und schätzte die Gefährdungslage ab. Mit Glück kann ein Angreifer Passworte oder andere interes-
sante Daten aus dem Hauptspeicher abgreifen, die auf dem angegriffenen Rechner kürzlich verwendet worden
sind. Ohne Glück muss der Angreifer recht viel Geduld aufbringen, bis er einen Treffen landen kann.
Daneben beschäftigte sich die Lugrav wieder mit der Spielwiese, einem simulierten Netzwerk zum Aus-
probieren von Serverdiensten, ohne auf dem eigenem Laptop Änderungen an der Konfiguration vornehmen zu
müssen.
Noch eine kleine Korrektur zum letzten Bericht: Die Zeit, um lighttp, einen Webserver, zu installieren
und zu starten, entspricht der Zeit, die für Apache benötigt wird. In beiden Fällen werden nicht mehr
als 30 Sekunden gebraucht. Auf dem letzten Treffen war es zeitweise zur Verwirrung gekommen, welches
Verzeichnis freigegeben werden sollte. So entstand ein falscher Eindruck.
pv:)
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