Bericht vom Treffen der Lugrav am 09.04.2015 mit Vortrag über Tmux
Peter Voigt
peter.voigt1 at gmx.net
Mo Apr 13 12:30:24 CEST 2015
Hallo,
auf dem letzten Treffen der Lugrav am 09.04.2015 wurde tmux vor-
gestellt.
Tmux gehört ebenfalls zur Kategorie der Terminal-Multiplexer und
gilt als Nachfolger von screen.
Mit tmux kann man auf einem Bildschirm mehrere Shells gleich-
zeitig starten, indem der Bildschirm (das sog. Window in der tmux-
Terminologie) in sog. Panes aufgeteilt wird. Für jedes Pane stellt
tmux ein unabhängiges PTY zur Verfügung.
Panes lassen sich verkleinern, vergrößern, in Windows und Sessions
gruppieren, zwischen Windows und Sessions verschieben, einfärben,
pipen und loggen. Panes können in Abhängigkeit von gewissen Ereignis-
sen Meldungen verschicken, empfangen oder verarbeiten, ihr Aussehen
verändern usw.
Shell-Kommandos können auf einzelnen oder auf mehreren Panes gleich-
zeitig ausgeführt werden.
Panes lassen sich einzeln oder gemeinsam als Elemente kompletter
Windows bzw. Sessions konfigurieren. Ebenso lassen sich einzelne
Shell-Befehle oder -Skripte auf mehreren Shells parallel starten.
Weil ein und dasselbe Pane verschiedenen Windows bzw. Sessions zuge-
ordnet werden kann, lässt sich das Erscheinungsbld eines Panes per
Wechsel auf ein anderes Windows bzw. Session augenblicklich ver-
ändern ohne in diesem Moment etwas konfigurieren zu müssen.
Die sich bietenden Möglichkeiten werden nur durch die Phantasie des
Nutzers (und seine Kenntnisse von tmux) begrenzt.
Tmux ist recht komfortabel. Mehrere Benutzerschnittstellen stehen
parallel zur Verfügung.
Wohl durchdachte Befehle können auf der Shell, der interaktiven
Statuszeile, per Skript oder in der Konfigurationsdatei aufgerufen
werden. Die Befehle bleiben immer dieselben.
Befehle können abgekürzt werden, solange die Eindeutigkeit gewahrt
bleibt. Zusätzlich gibt es Kurzformen (Aliase).
Einzelne Tasten sind mit einer Auswahl häufig genutzter Befehle vor-
belegt, so dass sich ein Normal-Nutzer nur "seine" Tastenkürzel merken
muss. Die Auswahl ist natürlich konfigurierbar.
Der Tmux-Vortrag diente dazu, einen Überblick über die implementierten
Konzepte und deren technische Umsetzung zu geben. Dabei kamen eine
Vielzahl technischer Besonderheiten von tmux zur Sprache.
Tmux ist konfigurierbar und zwar in einer fast schon unanständig
umfangreichen Art und Weise.
Man kann tmux daher für Zwecke einsetzen, für die es nicht entwickelt
wurde.
Deshalb galt es, beim Zuhörer das Gespür zu entwicklen für die sinn-
volle Grenzziehung auf syntaktischer und semantischer Ebene. Dafür
wurden diverse Szenarien vorgestellt und ihre Schwachpunkte erläutert.
Die Verwendung von ssh stand dabei im Mittelpunkt.
Am Ende des Vortrages wurde demonstriert, mit weniger als 10 Tasten-
befehlen den produktiven Einsatz von tmux aufzunehmen. Der Anwender
kann seine Lernkurve beliebig flach halten und trotzdem von tmux
profitieren.
Solche Tastenbefehle sollen ganz nebenbei anlässlich der nächsten
Einsätze der Netzwerk-Simulation eingeübt werden.
pv:)
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