[hjh at fsub.schule.de: Dringender Appell]

Cord Beermann cord at lug-owl.de
Wed Sep 29 21:31:15 CEST 2004


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dieses hier erreichte mich auf einer anderen Liste:

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Date: Wed, 29 Sep 2004 18:28:21 +0200
From: Hans-Josef Heck <hjh at fsub.schule.de>
Subject: Dringender Appell

Liebe Freunde offener Software und freier Informationsverarbeitung,


in Europa tobt ein heftiger Kampf um Softwarepatente.
.
Die ganz Großen der Softwareindustrie haben einen übermäßig starken
Einfluss auf die Europäische Kommission. Deshalb kommt es auf jeden von
uns an, wenigstens etwas dagegen zu tun.

Es geht dabei um vielmehr als "nur" um wirtschaftliche Pfründe.
Es geht um die
                        Freiheit der Wissensverarbeitung.


Hier ein Auszug aus den Briefen, die wir an Frau Justizministerin
Zypries und Herrn Günter Verheugen, Mitglied der Europäischen
Kommission, gerichtet haben.

  Dass es nicht um "Software"patente geht, ist jedem bewusst der von
  "computerimplementierten Erfindungen" sprechen möchte. Dieser Terminus
  soll verdecken, dass das, um was es wirklich geht, ganz allgemeine und
  universelle Verfahren zur Verarbeitung, zur Darstellung und zum
  Management von Wissen sind.

  Um es ganz deutlich werden zu lassen: Es geht um Werkzeuge, um
  Verfahren, die im Denkprozess eingesetzt werden. Wenn es möglich wäre,
  und dies wäre nur konsequent, würde und müsste man dann die Nutzung
  dieser Werkzeuge im Denken und mit Papier und Bleistift in den
  Patentschutz miteinbeziehen. Da dies aber nicht möglich ist und damit
  auch die Ungeheuerlichkeit der Bestrebungen der weltgrößten
  Softwarekonzerne deutlich würde, beschränkt man sich auf die
  Forderung, die Nutzung im Computer zu verbieten. Computer sind aber
  heute das, was gestern Papier und Bleistift waren.

    Verfahren dieser Art werden seit Anbeginn der Menschheit in den
    Köpfen der Individuen entwickelt und von Generation zu Generation
    weitergegeben.

  Mit der Monopolisierung dieser Verfahren wird ein
  selbstverständliches, wenn auch ungeschriebenes Grundrecht aller
  Menschen abgeschafft und damit die Freiheit der Wissensverarbeitung
  aufgehoben.

  Die politische Grundsatzentscheidung, die ansteht, ist für die
  Entwicklung Europas und die Freiheit seiner Individuen von so
  fundamentaler Bedeutung, wie nie eine Frage zuvor.

    Die Argumentation der Patentjuristen, die eine Rechtsfindung "in
    Analogie" zu den Maschinenpatenten versuchen, scheitert daran, dass
    die Sachlage grundverschieden ist.

  Wir haben diese Gedanken ausführlich dargelegt in der Analyse, die wir
  diesem Schreiben beifügen.


Diese Analyse findet Ihr unter

                       http://fsub.schule.de/freie/3freie-index-swp.htm


Was kann man tun?

1. Denn FFII beauftragen, in seinem Namen die Rechte zu vertreten.
   Das ist einfach: In dem dringender Aufruf an nationale Regierungen
   und Parlamente unter

                     http://swpat.ffii.org/briefe/cons0406/index.de.html

   findet Ihr in der Mitte etwa ein Link "Unterzeichnen - Unterstützen".
   Dort kann man sich eintragen.

2. Den eigenen Bundestagsabgeordneten anschreiben, ansprechen.
   Oder auch ein paar andere noch. Vielleicht auch Frau Zypries und
   - Herrn Bundeskanzler Schröder -, der nach seinem Besuch bei
   Siemens auf einmal *für* Softwarepatente war.

   Die notwendigen Adressen findet Ihr hier:  http://www.bundestag.de

   Man muss ja keine langen Briefe schreiben. Vielleicht die obigen
   Gedanken aufnehmen, oder einige Gedanken aus unsere Analyse
   ausbreiten, auf diese Analyse hinweisen.

3. Aber gleichlautende Briefe kann auch an die neuen Europaabgeordneten
   richten: http://www.europarl.eu.int/home/default_de.htm

4. In unserer Analyse findet Ihr unter 7. eine ganz Reihe weiterer
   Vorschläge und Links des FFII, der in Deutschland und auch in
   Verbund mit anderen europäischen Initiativen bisher sehr viel
   erreicht hat. So hat das Europarlement am 24.09.2003 sich ganz
   klar und unzweideutig gegen Softwarepatente ausgesprochen.

   Deshalb feierten wir auch am 24.09.2004 den D-Day, den Democracy-
   Day. Siehe auch die Banner auf unserer Leitseite und die Links von
   dort zu den entsprechenden Seiten.

Gemeinsam sind wir stark!


Glückauf!
-- 
                        Hans-Josef  (Heck)


                 Freie Software und Bildung e.V.
              Breslauer Str.25  -  42859  Remscheid
          Tel: 02191 - 34 00 64 / Fax: 02191 - 93 16 37

                        http://www.fsub.org
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                   Informationelle Monokultur
                           zerstört
        Individualität - Kreativität - Evolution - Wachstum
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