[Raum] Protokoll Sitzung 19.12.

Ulrich Rieke ulrich at dostojewski.local
Sat Dec 20 21:50:59 CET 2003


Liebe Abonnenten der neuen Liste,

anbei das bereits auf lugrav at lug-owl.de gepostete Protokoll des Treffens vom
19.12..

Allen eine  gute Zeit!
Ulrich Rieke

Protokoll Treffen Skolelinux-Testzentrum 19.12.  (Ulrich Rieke,  Sat Dec 20 
02:09:38 2003)
 
Liebe Linuxfreunde, Skolelinuxinteressierte und ( potentielle ) Hacker,

am 19.12. trafen sich etwa 15 Leute im Skolelinux-Testzentrum in Gütersloh,
um über die neuen Entwicklungen zu sprechen, die sich in den letzten
Tagen bei der Suche nach einem neuen Treffpunkt für Skolelinux und 
andere Linuxinteressierte aus der Region ergeben haben. Kurt stellte 
noch einmal kurz die Räumlichkeiten vor, die eventuell in Frage kommen
könnten und die teils bereits besichtigt ( und fotografiert ) sind,
teils in Möglichkeiten und Preisen aber noch unbekannt.

1)Nach einem Gespräch mit der GAB, einer Bielefelder Beschäftigungs-
initiative, könnten Räumlichkeiten im ehemaligen Borgholzhausener 
Bahnhof zur Verfügung gestellt werden. Die GAB hat dieses Objekt schon
vor Jahren gekauft und ist u. U. bereit, hier leere Räume auch kostenfrei
zur Verfügung zu stellen. 

2)Weitere Räume könnten in Steinhagen zur Verfügung stehen; hier handelt
es sich um eine ganz aktuelle Entwicklung der letzten 2 Tage, vom 
Zuschnitt her sind diese Räume noch nicht näher einzuschätzen; es gibt
Gedanken, gegen eine kostenfreie Überlassung im Gegenzug 
Administrationsdienste
an Rechnern mit zu übernehmen.

3)In der Nähe des jetzigen Treffpunktes von Skolelinux in Gütersloh
könnte als Provisorium ein Kellerraum dienen, diese Lösung hat
aber keinerlei Anspruch auf Langfristigkeit.

4)In Rheda-Wiedenbrück könnten Räume ohne finanzielle Verpflichtungen
zur Verfügung gestellt werden, im Gegenzug sollen dann administrative
Aufgaben in der EDV mitübernommen werden. Unter dem Eindruck der 
Finanznot der öffentlichen Hände kommt es wie mehrerenorts wohl auch
dort zu einem Personalabbau, der auch vor den kommunalen EDV-Stellen
nicht Halt macht. 

5)Dazu kommen die Räume, über die Peter Voigt auf dieser Liste (siehe dort )
bereits berichtet hat: Sie befinden sich im ehemaligen 
Kreiswehrersatzamt und bieten auf verschiedenen Etagen 
unterschiedliche Möglichkeiten. 

In diesem Zusammenhang kam es zu einer Diskussion über die Perspektiven
von Skolelinux: Es sei keineswegs daran gedacht, alle mit der Administration
und Entwicklung von Skolelinux und der Betreuung von Schulen anfallenden
Tätigkeiten rein ehrenamtlich durchzuführen. Es soll durchaus so sein,
dass Menschen davon leben können. Dabei wurde auf ein denkbares
Spannungsfeld im Umfeld von Skolelinux und Open Source generell
hingewiesen, dass in dieser Form aber nicht neu ist: dass neben ehren-
amtliche Entwickler und Betreuer auch solche treten, die damit Geld 
verdienen. Somit muss, auch und gerade im Umfeld von Schulbetreuung, 
eine Balance von Entwicklung und Dienstleistung gehalten werden ( Peter
Voigt ).
Die Diskussion eines möglichen Konzeptes bildete einen der Hauptpunkte
des Abends. Ähnliche Entwicklungen wie vor Jahren bei der Entwicklung
des Umweltbüros wären vorstellbar.

Im Folgenden stellte Peter noch einmal anhand mitgebrachter Konzepte
und Grundrisse die bisherigen Mietmöglichkeiten in Bielefeld dar:
Zum Einen könnten Räume der AWO in Oldentrup mitgenutzt werden. Hier
wäre eine Gebühr von 25 € pro Veranstaltung fällig, die Raumauswahl 
könnte variabel gestaltet werden, auch eine Nutzung am Wochenende sei
vorstellbar.

Ein weiteres Objekt der AWO könnte u. U. kostenlos mitgenutzt werden,
es liegt in der Senne an wohl angenehmer Stelle und wird eigentlich
sonst als Altentagesstätte genutzt. Eine feste Zuordnung von Räumen, 
in denen man auch etwas lassen könnte, wäre dort aber nicht möglich,
die benutzten Räume wären nach einem Treffen wieder frei zu machen.

Weitere Räumlichkeiten könnten in der Bürgerwache zur Verfügung stehen,
wo jetzt 2 mal im Monat im Rahmen von Radio Bielefeld das sogenannte
"GNU-Radio" Informationen über Linux verbreitet ( und wo morgen eine
Installparty stattfindet ) . Langfristig versprachen sich einige in der
Runde aus dem Vorhandensein der Sendeeinrichtung zusätzliche mögliche
Einnahmequellen. Auch könnten die Flächen im Bürgerhaus u.U. Schulungen
ermöglichen. 
Peter stellte kurz dar, dass die Finanzierung der Objekte in der 
Nähe der Kunsthalle in Bielefeld derzeit aus 3 möglichen Quellen kommen
könne: zum einen Skolelinux-und Lug-Interessenten mit finanziellen 
Zusagen, zum zweiten von C3Bi ( dem Bielefelder Ableger des Chaos 
Computer Clubs ) und zum dritten von Leuten, die an der Einrichtung 
eines Hackerzentrums interessiert sind. Etwa 2/3 der bisherigen Finan-
zierungszusagen stammen von Leuten, die ein Hackerzentrum wollen, der
Rest aus dem Skolelinux/LUG-Lager. Kurz stellte Peter noch einmal dar,
dass zum einen im ersten OG an der Hans-Sachs-Str. 3 Zimmer von 40, 24
und 15 qm zur Verfügung stehen, im zweiten OG 2 Räume von 128 und 40
qm, von denen, in variabler räumlicher Form, 80 qm abvermietet werden
sollen. Damit würden sich unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten aus
der unterschiedlichen Raumaufteilung und dem Zuschnitt ergeben.
So wäre es z. B. vorstellbar, im kleinsten der Räume im 1. OG Hard-
ware unterzustellen und sich im größeren Raum zu treffen. Stünde auch
noch der 40-qm-Raum zur Verfügung, so könnte man auch an etwas größere
Gruppen denken und in ganz begrenztem Rahmen auch an kleine Vorträge.

In der Diskussion tauchte dann die Überlegung auf , dass Florian Lohoff
als ISP schon eigentlich seit längerem nach einer Verbesserungsmöglichkeit
für die Unterbringung seiner Rechner suche. Im Verlaufe des Treffens
sollte er selbst noch dazukommen und seine Stellungnahme abgeben.

Für den C3Bi betonte Ingo Lütkebohle mehrfach sein starkes Interesse
an neuen Räumen in Bielefeld. So könne er sich vorstellen, dass 
die Räume im ehemaligen Kreiswehrersatzamt für den C3Bi geeignet seien.
Auch sei es vorstellbar,so andere, für Skolelinux in den Räumen im 1. OG 
ein Testzentrum aufzubauen, auch könne man einen Raum, präferentiell 
den kleinsten mit 15 qm, als Hardwareunterstand nutzen. In jedem Fall
sei es wichtig, die durchlaufenden Rechner schon aus Geräuschgründen
nicht dort aufzustellen, wo man sich treffen und unterhalten möchte.

Peter schlug dann vor, im Sinne und Interesse einer zukünftigen Entwick-
lungsmöglichkeit lieber den großen Raum von 40 qm zu mieten, von dort 
aus sei ggf. die Ausdehnung auf die kleineren Räume leichter als anders-
herum. In jedem Fall mahnte er aber eine baldige Entscheidung an, da
mit fortschreitender Renovierung und sichererer Einschätzung der Markt-
lage durch den Vermieter in den nächsten Wochen der derzeit verhandelte
Mietpreis von 6 € / qm warm nicht mehr zu halten sein werde. Nach 
seiner Vorstellung wolle er einen Mietvertrag mit 3-monatiger
Kündigungsfrist, der dann gekündigt werden müsse, wenn es nicht mehr
gelinge, die notwendigen Beiträge einzutreiben. Das Umfeld der Räume
sei vom Ansehen her günstig, dem Vermieter schweben wohl Künsterateliers
vor.

Nach einer Pause wurde noch einmal über das Objekt in Borgholzhausen 
gesprochen. Es handelt sich in diesem ehemaligen Bahnhof um einen Raum
über einem Cafe und evtl. weitere ehemalige Wohnräume. 
In Steinhagen liegt das Objekt in Räumen über der Fa. Florex, in der 
Nähe befinde sich auch eine Werkstatt.
Florian Lohoff war mittlerweile eingetroffen und bestätigte, dass er
mit der derzeitigen Unterbringung seiner Rechner nicht zufrieden sei.
Einen Umzug nach Bielefeld könne er sich schon vorstellen, zumal die
Telefongesellschaften von Gütersloh und Bielefeld , GTel und BiTel, sich
jetzt zusammengeschlossen hätten und dieser Umzug der Rechner keine
nennenswerte Rolle mehr spielen dürfe. 
Anschließend wurde ein Meinungsbild der Anwesenden zur Raumfrage erstellt:
Dabei wurden im wesentlichen folgende Argumente vorgetragen:
Die Räume in Bielefeld liegen schön zentral und sind damit für manch
einen Teilnehmer der Runde leichter zu erreichen als die angesprochenen
Alternativen. Für den C3Bi kommt ein Raum außerhalb Bielefelds nicht
in Frage. Die Lage wäre für diese Gruppe ideal, der Preis auch gut.
Der C3Bi wolle etwa 100 €/Monat tragen, ein Zuschuss von der Bundesor-
ganisation sei in Analogie zu vergleichbaren Regelungen in anderen
Städten nicht nur möglich, sondern bis zu einer Höhe von 50 € /Monat
bereits konkret im Gespräch. Auch Flo könnte sich vorstellen, für
sich einen der Räume zu beanspruchen und sieht die Finanzierung als
eigentlich nicht so problematisch an. Eigentlich könne man dann auch
an die Mitmietung des großen 40-qm-Raumes denken.
Dagegen wurde eingewandt, dass die Gesamthöhe der bisherigen Finanzzu-
sagen Zweifel daran aufkommen lassen, ob man wirklich ein Nutzungskon-
zept im Kopf habe und dieses auch durchsetzen wolle. Jan-Benedikt
warf ein, dass man sich bei einer Nutzung als Hackerzentrum vielleicht
nur alle 4 Monate sehen müsse, sofern alle Rechner über das Netz 
erreichbar seien. Dies führte dann zu der Frage, ob angesichts der
auch mit den zwischenzeitlichen Treffs der LUG dann nur geringen Nutzung
überhaupt eine monatliche Miete für den (großen) 40-qm-Raum not-
wendig sei.
Ferner wurde eingewandt, dass es in der Mitte Bielefelds ein Parkplatz-
problem für die von außerhalb Anreisenden gibt. Außerdem sei die Finan-
zierung des Objekts durch verschiedene Gruppen in verschiedener Höhe
eine potentielle Konfliktquelle; aus nachvollziehbaren Gründen wollten
diejenigen, die den größten finanziellen Beitrag leisten, auch über die
Raumnutzung bestimmen. Dies wiederum könne dazu führen, dass einige ihre
Finanzzusage wieder zurückziehen, da sie sich nicht genügend repräsen-
tiert sehen. So werde u. U. die Langfristigkeit der Zusammenarbeit der
verschiedenen Gruppen aufs Spiel gesetzt. 
Bis zur Entwicklung eines Konzeptes solle man die Möglichkeit
einer kostenlosen Nutzung von Räumen in Borgholzhausen 
wahrnehmen, auch wenn zugegebenermaßen die Verkehrsanbindung des alten
Bahnhofs für die über ganz OWL verstreute LUG-und Hacker-Klientel
schlecht sei. Das Objekt in Steinhagen solle auf jeden Fall noch am
Mo. , 22. 12. , besichtigt werden, bevor weitere Entscheidungen fallen.

Gegen Ende der Diskussion destillierte sich Folgendes heraus:
Der C3Bi will einen der kleineren Räume in Bielefeld auf jeden Fall
und wird sich mit Flo zusammensetzen, um zu klären, wann er in ggf.
welchen Raum möchte. Die Übrigen favorisieren in der frühen Konzept-
findungsphase eher eine kostenlose, wenn auch geographisch periphere 
Lösung und werden sich hierzu insbesondere mit den Objekten in Borg-
holzhausen und Steinhagen noch einmal beschäftigen.

Ich hoffe, dass die Essenz des Treffens enthalten ist, und wünsche allen
schöne Feiertage !
Gruß!

Ulrich



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