Klausuren am PehZeh (war: Re: Klausurumgebung - Ergänzung Pflichtenheft)

Hans-Dietrich Kirmse hd.kirmse at gmx.de
Sun May 11 08:35:02 CEST 2003


Maximilian Wilhelm schrieb: 
> 
> Hans-Dietrich Kirmse schrieb:
> 
> Gun Amnd!
> 
> > wie meinst du das? die Rechner sind nicht am netz, werden neu
> > aufgespielt z.B. sauberes Image. Programme sind lokal installiert.
> > Konkret sind das da  Pow(oberon) und fixprolog.
> > ich werde nächstes jahr mit Freepascal statt oberon arbeiten, denn
> > ich habe linux-freaks, die wollten natürlich zu hause auch unter
> > Linux dieselbe Sprache verwenden. -> Freepascal ist ganz sauber.
> 
> Hat Euch noch nicht der Java-Hype ereilt?

wir machen Informatik, keinen Programmierkurs.
Will sagen, das z.B. neben techn. Informatik, geschichtl. Aspekten,
Kommunikationssystemen u.a.m. die Algorithmen und Datenstrukturen
die entscheidende Rolle spielen.

einfaches Beispiel: im Leistungskurs ist im Stoffgebiet "Sortieren 
und Suchen" eben Selection- und Insertionsort zu behandeln, als 
rekursive Verfahren Merge-, Quick- und Heapsort samt
Zeitkomplexitäten, Vor- und Nachteilen sowie vorrangigen 
Einsatzmöglichkeiten  (salopp formuliert).

Ob das nun in Java oder Pascal oder Oberon/Pow umgesetzt wird ist 
doch prinzipiell zweitrangig. Nehmen wir die Bedeutung für die 
Zukunft: Diese Sortierverfahren wird es auch noch in 40 Jahren geben,
ob da noch Java der Stein der Weisen ist, darf durchaus bezweifelt 
werden.

Das man bei zentralgetellten Prüfungfragen schon wegen der Aufgaben-
erstellung die Sprachen festlegen muß, ergibt sich m.E. von selbst.

Nun, es ist eben festgelegt, das 2 Sprachparadigmen kennenzulernen
sind, und die Vertreter sind eben Oberon und Prolog und werden es
auch bleiben, es hätten genausogut Java und Lisp sein können.
Die "Sprachenfrage" gibt es einfach nicht, aber ca. 50% wählen bei
uns thüringenweit Informatik an. die Fächer wechseln kann man sowieso
nicht (für kein Fach), also bleibt die Anzahl der Schüler auch bis 
zum Abitur erhalten.


> Dschawa ist doch so Plattformunabhaengig und ueberhaupt OOP und...
> (OK, OOP ist in Ordnung :))

ist für uns uninteressant - Programmierkurse sind Aufgabe der VHS.
(dort habe ich schon 3 Mal einen Java-kurs a 40 Stunden gegeben. ;-)


> 
> > nein. alle erstellten Quelltexte werden ausgedruckt, auf Papier
> > mit dem Schulstempel und Unterschrift des Schülers. (Damit kann der
> > Lehrer nicht mehr manipulieren). die Dateien werden auf 2 disketten
> > gespielt (für jeden Schüler 2 disketten). eine Diskette davon kommt
> > in die Schulleitung/Archiv, eins hat der lehrer wegen der korrektur.
> 
> Und wenn die Disks sterben? :-)

jede Disk ist doch 2 mal da. und auf den lok. Festplatten liegt es
auch noch und ausgedruckt ist es auch. wo ist das Problem?
aber ich glaube, weiteres kanns du auf die Mail von Siegfried ablesen.
 
> > richtig erkannt, da kann man nicht einfach mal was zusammenspinnen,
> > sondern da ist vorher von erfahrenen Leuten viel Gehirnschmalz
> > investiert worden.
> 
> Ich hoffe, man darf sich hier Ironie-Tags dazudenken. :-/

sicher kann man. ich habe das aber im Ernst gemeint. 
Wenn ich einen sehr bekannten Informatiklehrer (A. Rittershofer - BW?)
zitieren darf, nachdem er mich erst wegen den festgelegten
Programmiersprachen bedauert hatte : "... bei uns ist Informatik
leider
nur ein Orchideenfach, man freut sich wenn sie da sind, aber wenn sie
nicht da sind kann man auch ganz gut damit leben".

so etwas ist bei uns überhaupt nicht möglich, Informatik ist ein 
gleichwertiges Prüfungsfach wie Geschichte, Physik, etc.

Zumindest von Seiten der Informatik sehe ich deshalb keinerlei Grund
für irgendwelche Ironie(tags). Und irgendjemand hat da irgendwie
intensiver und tiefgründiger nachgedacht. - ist mein persönliche
Meinung ohne Anspruch auf Akzeptanz.


> 
> > wie's scheint sind andere Bundesländer noch
> > nicht soweit und könn(t)en das bequem nachnutzen. Aber deutschland
> > und sein Bildungssystem :-(
> 
> Ich mache gerade mein Abi in NRW.
> Hier werden IF-LK-Klausuren mit Tinte auf einfachem Papier geschrieben.
> Ob das nun SQL-Abfragen, Java-Quellcode oder sonstwas ist, dafuer
> brauchen wir keinen Computer :-)

Das ist m.E. genau dasselbe, als ob ich Physik nur ohne Versuche
machen würde (kreidephysik ;-) Bei uns wird auch in der schriftlich 
Physikprüfung ein Versuch verlangt, demzufolge ist es genauso logisch,
das in der schriftlichen Informatikprüfung eben auch programmiert wird
und zwar am PC.

Ich werde es mir jetzt lieber verkneifen festzustellen was ich besser
finde.
 
> Ich frage mich sowieso, ob es sinnvoll ist eine Klausur am PC
> zu schreiben. Vor allem bei Programmierung stehen dann einige
> Hilfsmittel bereit (was in der Realitaet natuerlich auch der
> Fall ist, aber waehrend einer Klausur?!).

da bei uns bei der Prüfung der Computer eingesetzt wird, wird der 
natürlich auch in den klausuren eingesetzt - das ist quasi Pflicht!
wie kann ein Schüler sonst auf die prüfung vorbereitet werden?
 
Deswegen, ein Klausurmodus macht zumindest bei uns Sinn, bei 6 
laufenden Informatikkursen. - ich denke darum geht es doch, oder?

> 
> Ciao
> Max, mit dem aktuelle Bildungssystem recht unzufrieden...

ich auch, aber ich kanns nicht ändern  ;-)
die Finnen habens von der DDR übernommen, nun sie stehen nicht 
schlecht da. - was soll's.


                                  /"\
Mit freundlichen Grüßen           \ / ASCII ribbon campaign
Hans-Dietrich                      X  against HTML mail 
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