Debianday in OWL - Protokoll des 1. Vorbereitungstreffens vom 03.07.2005

peter.voigt1 at gmx.net peter.voigt1 at gmx.net
Thu Jul 14 12:18:49 CEST 2005


On Thu, Jul 14, 2005 at 12:22:03AM +0200, Wolfgang Schreiber wrote:

> ich würde zum Thema Debianday gerne noch einmal auf den Grundgedanken
> aus der ursprünglichen Mail von Peter auf der linux at lug-owl.de-Liste
> zurück kommen.
> 
> - ----  Zitat ----
> 
> Es gibt immer weniger Installparties. Der Bedarf
> schwindet, weil Installations-CD's immer besser
> funktionieren.
> 
> Es macht Sinn, eine Stufe später anzusetzen und
> Interessierten eine Veranstaltung anzubieten,
> die Hilfe für die ersten Schritt *nach* der
> Installation anbietet.
> 
> - ---- Zitatende ----

Für mich existiert ein Zielkonflikt, den wir auf positive Art
auflösen sollten.

Allein auf Einsteiger zu setzen, ist vom Konzept her konsequent.

Aber: 

Um kompetente Helfer zu gewinnen, die bereit sind, sich
die Mühe zu machen, Einsteigern Inhalte zu vermitteln oder
die Technik zu betreuen und alles weitere, brauchen wir eine
Veranstaltung, die auch für sie attraktiv ist.

Aus dieser Überlegung heraus stammt der Gedanke, gleichzeitig
Inhalte für Debian-Umsteiger und Debian-Fortgeschrittene 
anzubieten.

Eingeflossen ist die Überzeugung, dass Debian auf Dauer gesehen
handfeste Vorteile bietet. 

Stichworte sind z.B. 

- tiefer Einblick in den Entwicklungsprozess,
- jede Einzel-Komponente kann gezielt verändert werden, 
- keine Beschränkung durch allumfassende Administrationsschicht, 
- deshalb Robustheit im praktischen Betrieb
(verwalte mal Suse, wenn yast nicht läuft), 
- das riesige Softwareangebot,
- aus ausschließlich freier Software,
- etc etc etc.

Diese Einschätzung muss man nicht teilen wollen. 

Denn es liegt auf der Hand, dass spiegelbildlich Nachteile
auftreten.

Zu nennen sind beispielsweise die 

- steile Lernkurve
- die Komplexität der Bedienung. 

Deshalb zählt ein reines Debian vermutlich nicht zu den 
Distributionen, die man Linux-Einsteigern empfehlen würde. 

Umgekehrt heißt dass aber auch, dass sich Debian als Thema 
für Linux-Fortgeschrittene gut eignet.

Deshalb sollte nach meiner Meinung das Thema Debian weiter
verfolgt werden.

> Genau dieser Grundgedanke hat mich bewogen mich in meinen Astra zu
> schwingen und zu dem ersten Treffen nach Gütersloh zu fahren. Leider
> scheint der Gedanke in der nachfolgenden Diskussion und in der
> Zielrichtung des Events an Bedeutung verloren zu haben. Ich würde
> diesen Gedanken aber gerne weiter im Vordergrund halten.

Aus meiner Sicht sind daher zwei Aspekte im Auge zu behalten:

- Themen für Einsteiger
- Themen für Fortgeschrittene, d.h. in diesem Fall Debian

Bisher hat niemand Argumente vorgetragen, warum das Thema Debian 
nicht geeignet sein sollte, die Funktion zu erfüllen, das Interesse
von Linux-Erfahrenen hervorzurufen.

> Also ausgehend von dem, was Peter in seinen ersten beiden Absätzen
> geschrieben hat, sind die Linux-Einsteiger für mich die Kernzielgruppe
> des Events. 

Mit der geschilderten Einschränkung teile ich diese Haltung.

> Ob das dann Debianday heißen sollte müsste man noch
> diskutieren. 

Die Frage, wie die Veranstaltung in der Öffentlichkeit präsentiert
wird, um die angestrebte Zielgruppe zu erreichen, wurde bisher 
bewußt offen gelassen.

Eine nach Zielgruppen gesplittete Bewerbung ist durchaus möglich. 

Die Zielgruppe Debian-Interessierte werden wir vermutlich über
die Listen etc erreichen können. Einsteiger werden vermutlich
eher über Zeitung und Aushänge etc. angesprochen werden.

Bei beiden Gelegenheiten können unterschiedliche Botschaften
transportiert werden, die bei sorgfältiger Gestaltung nicht
in Widerspruch zueinander stehen müssen.

Diese Frage sollte uns dann beschäftigen, wenn das inhaltliche
Konzept fertig ist.

> Meine Vision wäre ein Event, der sich in erster Linie an die
> Zielgruppe Linux-Einsteiger wendet und für den es sich lohnt
> ordentlich die Werbetrommel zu rühren. Ich meine mit Flyern in allen
> Computer-Shops und Buchhandlungen mit Computerliteratur, mit
> Öffentlichkeitsarbeit, Presse und von mir aus auch noch Funk und
> Fernsehen. Und das natürlich auch in Lippe. Und zwar (jedenfalls für
> Lippe) mit dem Ziel der LUG hier teilnehmerzahlenmäßig deutlich mehr
> Gewicht zu verschaffen. Wenn das Erfolg hätte, dann hätten wir auch
> die Basis dafür, Veranstaltungen für Linux-Einsteiger regelmäßig in
> einem keineren Rahmen durchzuführen.

Was sich davon verwirklichen läßt, wird sich zeigen. Das wird
von der Manpower abhängen, die uns letztlich zur Verfügung stehen
wird.

Je mehr Werbung möglich ist, desto besser.

> Warum den Debianday nicht als Initialzündung für einen Linux-Schub in
> der Region planen. Think big! 

Vom Prinzip her gebe ich dir recht. 

Aber: Es ist die erste Veranstaltung dieser Art in OWL, da sollte
man eine gewisse Vorsicht walten lassen und nach aussen hin den
Mund nicht zu voll nehmen. Schließlich wird die Veranstaltung daran
gemessen werden, wie sie beworben wurde.

Ob es möglich ist, die Vision einer owl-weiten Initialzündung zu
verwirklichen, werden wir erkennen, sobald der Rücklauf von der
geplanten "Roadshow" gesichtet werden kann.

> Die fachliche Kompetenz Linux für
> Einsteiger zu präsentiereren muss die LUG doch nicht einkaufen. Damit
> will ich in keiner Weise gegen das Konzept sprechen, das wir am
> vorletzten Sonntag besprochen haben. Ein reiner Einsteigerevent ist
> natürlich nicht halb so publikumswirksam wie die besprochene
> dreizügige Planung:
> 
> - - Linux-Einsteiger
> - - Umsteiger auf Debian
> - - Debian-Erfahrene
> 
> Aber das *Linux-Einsteiger* muss aus meiner Sicht fett geschrieben
> werden.

Wie gesagt ist für mich die Frage, wie die Veranstaltung am Besten
in der Öffentlichkeit beworben wird, eine Detailfrage, die später
anhand von Zweckmäßigkeitserwägungen (mit welchem Aufwand und 
welchem Zungenschlag erreichen wir welche Zielgruppen) entschieden 
werden sollte.

Die inhaltliche Vorbereitung und die äußere Bewerbung bedingen sich 
nicht zwingend.

Dein Anliegen steht daher nach meiner Einschätzung in keinerlei 
Widerspruch zum dem Konzept, wie es sich derzeit (noch etwas 
verschwommen) abzeichnet.

Auf dem nächsten Treffen steht an, festzulegen, welche Inhalte
den Besuchern angeboten werden sollen und welche Möglichkeiten
bestehen, solche Angebote zu organisieren. 

Gleichzeitig sollten die jeweiligen Gewichte festgelegt werden,
soweit das jetzt schon planbar ist.

Das war jetzt sehr viel Text für eine Mail. 
'Tschuldigung.

Gruß
Peter Voigt




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