Gretchenfrage Linux oder NT

Uwe Schuerkamp hoover at telemedia.de
Thu Nov 19 23:01:17 CET 1998


Hallo Bernd!

On Thu, Nov 19, 1998 at 07:03:01PM +0100, Bernd Kretschmer wrote:
> Hi, BeschafferInnen,
> 
> Bitte seit etwas toleranter und
> 
> * trennt vor Glaubenskriegen erst mal die Design- und Strukturüberlegungen
> von Produktfragen und
> 

Ist schon passiert. Wir koennen nicht 20 Jahre Marketing ungeschehen
machen, so gern ich das auch taete. Lies bitte das
Mailinglistenarchiv: Meine Motivation in dieser Sache stammt nicht
(ausschliesslich ;-) aus dem Hass auf MS-Produkte, sondern daher, dass
hier horrende Mittel verschleudert werden sollen, die anderswo im
schulischen Bereich viel dringender gebraucht werden. Warum dies so
ist, muss hier nicht diskutiert werden (www.bnetwork.com), insofern
gebe ich dir voellig recht.

> sich nicht auch noch Unbekanntes Neues erarbeiten wollen. Bei Kafka könnt
> Ihr lernen, daß Unbekanntes erst mal Angst macht. Microsoft ist durch die

Bei Daniel Quinn kannst du auch vieles lernen: z. B. Philosophie von 
der Praxis zu trennen. ;-) 

> zu teuer. Ich hab mir so nen Streß aufopferungsvoll ein paar Jahre angetan,
> Dank gabs dafür nie, von "Entlastung" ganz zu schweigen. Das will kein
> Stundentopfverteiler wissen, was da an Aufwand anfällt, weil niemand diesen
> Aufwand bezahlen will. Man sollte Lehrer-KollegenInnen nicht zumuten, das
> freiwillig umsonst oder für eine Handvoll Entlastungsstündchen zu machen.
> 

Das ehrt dich, hilft uns aber nicht weiter. Es geht um dein Geld,
deine Steuern, um hier mal die FDP zu zitieren. Alle hier wissen, dass
der Administrationsaufwand von Linuxservern um Groessenordnungen
geringer ist als der von NT-Servern. Es geht hier nicht um "aufopfern"
oder "dank", sondern darum, wirklich interessierte Leute nicht von
vonherein zu verderben. Das hat mit Geheimwissenschaft eigentlich
wenig zu tun.


> Es gibt inzwischen dünne Clients, denen es völlig egal ist, ob sie den
> Benutzerinnen zeigen, was auf nem NT Terminal Server oder auf nem Linux
> Server abläuft.
> 

Richtig. Das ist bestimmt die beste Loesung: ein paar dicke Server,
die ihrer Aufgabe gewachsen sind und auf dem die Schueler und 
Schuelerinnen moeglichst wenig kaputt machen koennen. 

> Viele Kollegen wollen einfach nicht noch so viel Neues lernen. Es kann ja
> auch wirklich kurzfristig sinnvoll sein, daß SchülerInnen auch mit den
> instabilen Office Programmen von Microsoft arbeiten, weil sie die ja auch in
> Betrieben vorfinden. Und als abschreckende Beispiele sind die ja auch noch
> zu gebrauchen.
> 

Darum geht es nicht: es geht 

	1) um die Vermittlung der Grundlagen im Informatik/Computerunterricht
	2) um die moeglichst effiziente Nutzung oeffentlicher Gelder.


"Bring mir ein Office-Paket bei, und ich zeige dir, wie ich alle
bediene".  Soweit zu Punkt 1). Zeig mir ein Office-Paket, das nur ein
100stel von einem anderen kostet, stabiler laeuft und geringere
Hardware-Anforderungen hat, und ich setze es ein. Punkt 2).


> Daß damit öffentliche Gelder verschleudert werden, weil Linux Server
> leistungsfähiger und billiger als NT Server sind, scheint erst mal richtig.

Es scheint nicht so, es ist so. 

> Auch wenn Microsoft seine NT Terminal Server und Citrix Winframe und
> Metaframe, Multiuseraufsätze für NT 3.51 und NT 4.0/ NT 5.0/2000 an Schulen
> verschenken würden, wären die Hardware für Linux Server immer noch billiger,
> weil die weniger Ressourcen brauchen.
> 

Nicht nur deswegen: Linux et al. finden immer mehr Verwendung in der 
sogenannten "Industrie", warum nicht unseren Schuelern und Schuelerinnen
einen "Head Start" ermoeglichen?

> Aber vielleicht ist es ökonomischer, LehrerInnen nutzen eine ihnen vom
> heimischen Win9xPC gewohntere Microsoft-IT-Infrastruktur als sie
> boykottieren eine Linux-Umgebung, die ihnen als etwas Unbekanntes Neues
> aufgezwungen wird.
> 
> Dann ist vielleicht die Nutzen/Kostenrelation besser, weil die Investitionen
> besser genutzt werden.

Richtig. Nochmal: Es geht hier nicht primaer um Linux bis auf den
Desktop (wobei wir nicht mehr weit davon entfernt sind). Es geht, wie
oben schon beschrieben, um Punkt 2. 


> Na, war das zu provokant?

No comment. 

Gruesse,

Uwe


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