Uff: Novell kauft SuSE

Toens Bueker toens.bueker at lists0903.nurfuerspam.neuroserve.de
Fri Nov 7 09:28:40 CET 2003


Andre Landwehr <andre.landwehr at gmx.net> meinte:

>> Oder wird Linux auf diese Art und weise unterwandert?
> 
> Solange die GPL nicht fällt bleibt der Source frei, und solange
> Debian nicht fällt, gibt es auch eine Distribution, in der
> Basisdemokratie herrscht, selbst wenn alles andere kommerzieller
> Schrott wird. 

Die aktuelle Entwicklung verstärkt nur den Trend, den wir
schon die ganze Zeit beobachten konnten (RedHats
"Fedora-Manöver" passt auch in diese Reihe):

Die beiden verbliebenen, grossen Distributionen adaptieren
mehr und mehr das Geschäftsgebaren "normaler"
Softwareverkäufer (ausser, dass bei denen der Source
normalerweise nicht erhältlich ist). 

Mit diesem Vorgehen passen sie immer besser in die
Mechanismen, die zwischen Hard- und Softwareherstellern
schon immer existierten. Die Hardwarehersteller
wiederholen ja schon gebetsmühlenartig, dass sie am
liebsten nur eine Diestribution "unterstützen" wollen. 

Das führt dazu, dass sich alle im kommerziellen Umfeld
immer mehr auf RedHat und SuSE konzentrieren/fokussieren. 

Konsequenz für den Kunden: die Auswahl wird wieder
geringer. Man sieht es auch am Marketing der kommerziellen
Distributionen - Kostenvorteile bei der Anschaffung und
dem Support werden kaum noch erwähnt. Man will sich ja die
Einnahmequellen nicht verbauen. 

Aber wahrscheinlich ist der Großteil der Kunden gar nicht
an Auswahl interessiert. Ob sie nun von RedHat oder von M$
"Support" bekommen, ist ihnen egal. Wobei "Support
bekommen" i. W. heisst, dass man überhaupt berechtigt ist,
eine Supportanfrage zu stellen - natürlich gibt es
weiterhin keine Garantie dafür, dass das Problem auch
(zeitnah) gelöst wird.

Dass Debian schon von Anfang an mit stale/testing/unstale
das Konzept verfolgt, auf welches RedHat jetzt erst
umschwenkt, ist den Hard- und Softwareherstellern bis
jetzt offenbar nicht aufgefallen. Das kann also nicht der
einzige Grund für die "Unterstützung" einer Distribution
durch einen Hardwarehersteller sein. Offensichtlich muss
es jemanden geben, den man im Notfall auf
Vertragsverletzung verklagen kann. Ob das den Kunden am
Ende etwas nutzt, ist weiterhin fraglich - Hauptsache die
Anwälte haben ihr Auskommen.

Tschö
Töns
-- 
There is no safe distance.



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