Datei/System widerherstellen

Jan 'Red Bully' Seiffert redbully at cc.fh-luh.de
Wed Mar 2 23:54:07 CET 2005


Siegfried Peter schrieb:
> 
> OK, Danke.
> Der User, der sein gesamtes Dateisystem (ext3) versehentlich mit 'rm'
> geschreddert hat, kann sich dann wohl von allen seinen Dateien, die
> nicht versteckt waren, verabschieden.
> Er hat einen Cronjob laufen lassen, der ein Verzeichnis leeren sollte,
> laufen lassen und nicht beachtet, dass dieses Verzeichnis nicht existent
> war. Somit wurde halt alles gekillt. Die Sicherungskopien waren zwar auf
> anderen HD's, aber in seinem Home eingehängt.
> 
Halt, moment moment.
In so einem Fall (man hat grad alles verloren) sollte man nicht den Kopf
in den Sand stecken. Gut, schwierig ist jetzt eine Ferndiagnose schon,
um zu wissen in welchem "State" die einzelnen Dateisysteme sind, aber es
gilt zu beachten:
Durch ein rm werden die Daten im ersten Moment nicht wirklich geloescht.

Darum ja auch hier von Zeit zu Zeit die Fragen wie man eine Platte
"sauber" macht um sie weiterzugeben.

Geloescht werden die "Meta-Informationen" (stark vereinfacht gesagt: wo
faengt ne Datei an und wo hoert sie auf). Und das sogar auch recht Faul,
meist wird zuerst ein Dateisystemeintrag (Inode) als geloescht makiert.
Erst wenn der Platz fuer was anderes gebraucht wird (Schreibzugriff)
sind auch die Meta-Informationen verloren.
Nach diesem Prinzip arbeite schon das DOS undel (in der FAT-Tabelle war
der Eintrag noch vorhanden, nur als geloescht makiert). Schreibzugriffe
schmissen Eintraege raus -> die Dateien waren nicht mehr undel-bar.
DR-DOS koennt das glaub ich sogar noch besser (warscheinlich wurden
intern igendwelche versionierten FAT-Tabellen-Snapshots gespeichert).

Wenn auf den Dateisystemen nicht rumgeschrieben wurde ist da noch
Hoffnung die Daten wiederzubekommen (warsch. mit debugfs ueber nen
Inode-dump, weiss aber jetzt nicht genau). Weg sind warsch. die
Dateinamen und die Verzeichnissstruktur. Diese wiederherzustellen
benoetigt auch die groesste Zeit. Bleibt noch die Frage nach dem Nutzen.
MP3s, drei Texte, paar PDFs und nen paar Bilder? Oder Geschaeftsdaten,
eigene Projekte oder die Diplomarbeit nen paar Tage vor der Abgabe?
Wobei bei letzterem wenigstens die Menge der wiederherrzustellenden
Dateien gering ist. Klingt aber eher nach Server...

> mfG
> Siegfried Peter
> 
Gruss
	Jan

-- 
> Assembler, verdammt nah an der CPU!
VHDL, bei uns sitzen sie in der ersten Reihe!
> Was man nicht in Assembler programmieren kann, muß man löten.
Was man nicht in VHDL programmieren kann, muß in Software emuliert werden.



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