Partitionsforensik mit ext3grep, bless & Co.
RalfGesellensetter
Ralf.Gesellensetter at web.de
Sun Aug 16 13:41:37 CEST 2009
Hallo,
ich habe bereits leidlich Erfahrung mit Festplattenforensik (Backups
sind etwas für Feiglinge ;) - und möchte hier einen Fall schildern, der
mir neue Einblicke in das Ext3-System gibt.
Ausgangssituation: Eine große ext3-Partition (Sidux-Installation incl.
Home + Daten) wurde versehentlich "überinstalliert" - also neu
formatiert und nochmals mit Sidux installiert.
Frozen Image:
In der (optimistischen aber weitestgehend zutreffenden) Annahme, dass
die Formatierung nicht jeden Sektor mit Nullen überschreibt, und Sidux
seine Dateien ungefähr an dieselbe Stelle schreibt, wie bei der letzten
Installation, wurde die Partition umgehende r/o gesetzt und per "dd" als
Imagedatei eingefroren.
Es gibt nun verschiedene Tools wie ext3grep, die Sektoren einzeln
auslesen, nach inodes mit Verzeichnissen suchen usw. Diese sehen aber
v.a. das neue System.
Mit einem reinen Grep konnte ich z.B. schon eine Textdatei aufspüren.
Die meisten Hexeditoren (selbst lfhexedit) versagten allerdings bei
einer 10GB-Datei, allein "bless" war in der Lage, das Image komfortabel
nach Spuren zu durchsuchen und diese per C&P zu exportieren.
Nun ist ganz offensichtlich ein Problem, dass die Dateien aus dem neuen
(überschreibenden, gültigen) Ext3-System den Blick auf die alten Daten
verstellen.
Es wäre also vielleicht eine sinnvolle Herangehensweise, alle Dateien
dort mit Nullen zu füllen (nur wie?).
Alternativ könnte man eine Imagekopie machen, die nur unbenutzte Inodes
des neuen Filesystems enthält.
Anregungen - Ideen willkommen.
Gruß
Ralf
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