immer nur dagegen?

Frank Baurichter frank at baurichter.net
Tue Sep 12 06:46:31 CEST 2006


Moin!

Sonngrit Fürter schrieb:
 > Andre Landwehr schrieb:
 >
 >>  Für alles weitere wähle und bezahle ich
 >> Politiker, zu deren Aufgaben es gehört, sich darüber Gedanken zu machen.
 >>
 >> Ansonsten schließe ich mit Benedict an: Ich fühle mich sicher. Zumindest
 >>  vor Terror...
 >>
 > Es reicht doch nicht, wenn wir uns nicht bedroht fühlen. Ich denke, es
 > geht um mehr. Z.B. um die erwähnten Politiker, die sich mit Ängsten aus
 > der Bevölkerung, Panikmache der Presse und den politischen Spielregeln,
 > (wer toppt wen in blindem Aktionismus?) konfrontiert sehen. Die können
 > eben nicht so argumentieren wie ihr. Ein Flughafen- oder Bahnhofsleiter
 > auch nicht.

Was mir in den letzten Jahren so durch den Kopf gegangen ist:
Ist doch faszinierend, dass ein ehemaliger RAF-Anwalt von den
freiheitsliebenden Grünen zu den Roten wechselt, dann Innenminister wird
und auf einmal kaum noch von Beckstein zu unterscheiden ist. Nun ja, die
roten Systeme waren halt schon immer der Meinung: "Vertrauen Gut -
Kontrolle Besser!" Wie weit darf man seine einstigen Ideale eigentlich
verraten, bis man unglaubwürdig wird?


Medienwirksam ist nicht was Sinnvoll ist! Durch unsere Freiheit und die
Tatsache, dass Medien eine unheimliche Macht auf den "Mündigen Bürger"
haben, erreichen wir derzeit gerade das Gegenteil von dem, was wir mit
unserer Freiheit und unserem freiheitlichen System eigentlich wollen.
Die Presse setzt akzente und bauscht diese auf, egal ob es den Tatsachen
entspricht oder nicht. Blindwütiger Aktionismus geht von zweifelhaften
Lichtgestalten der Politik aus und mit Hurra und breiter Zustimmung wird
unsere Freiheit beschnitten. Freiheit ist gut, aber man muss halt auch
damit umzugehen lernen. Ob dieser Lernprozess bereits abgeschlossen ist,
wage ich manchmal zu bezweifeln.


Vielleich wäre ja eine entsprechende Zensur, die Falschmeldungen oder
Panikattacken verhindert durchaus im Rahmen dessen, was gerade an
Freiheitsrechten beschnitten wird, möglich und dem "mündigen Bürger" gar
nicht mal so ungelegen. Also darüber könnten wir den Staatshaushalt
garantiert gut entlasten! Wenn ich so darüber nachdenke, dann muss ich
feststellen, dass Freiheit doch gar nicht das Optimum ist. Vor allem
kann ja jeder Meinungen auf breiter Front beeinflussen. Da kommt da so
ein dahergelaufener Journalist, schreibt irgendwas und auf einmal haben
wir die nächste Regierungskriese! Also in einem wirklichen
freiheitlichen System darf so etwas nicht möglich sein. Wo bleibt denn
da die Freiheit? Zukünftig muss jede Journalistische Äußerung erst mal
einem Gremium vorgelegt werden, welches diese nach entsprechenden
Kriterien abprüft, ob es unseren freiheitsliebenden Bürgern überhaupt
zugemutet werden kann, diese Außerung zu verdauen. Hält sie dem
Verfahren stand, wird sie veröffentlicht, ansonsten geht sie gnadenlos
in den Schredder! Nur so ist unsere Bevölkerung vor zersetzendem
Gedankengut, was schädlich für die Freiheit ist, zu schützen.

Der letzte Abschnitt war Satire!
Entbiert aber doch nicht einer gewissen Logik.

 >
 > Ich vermute, vieles von den jetzt geforderten Maßnahmen (bis hin zur
 > Festplattenüberwachung, von der Jorge neulich schrieb), resultiert
 > beileibe nicht aus Nachdenken, sondern aus purer Hilflosigkeit und teils
 > auch Ahnungslosigkeit.
 >
 > Mich würde einfach eine besonnenere Antwort darauf interessieren, eben
 > mehr als das bloße "Dagegen"-Sein. Falls es die gibt.

Das mit der Hilflosigkeit sehe ich genau so. Vielleicht war es manchmal
doch nicht ganz so schlecht, dass unter Helmut K. einige Sachen einfach
ausgesessen wurden. Da kommt eine ganze Menge Datenwust zusammen. Leider
habe ich noch keine Liste der Begriffe, auf die diverse Scanner, die den
Internetverkehr abklopfen, reagieren. Für mich wäre es schon eine
sportliche Leistung, da regelmäßig in den Charts aufzutauchen.

Beruhigend ist es vielleicht, dass trotz Milliardeninvestitionen der
Amerikaner in die technologische Aufrüstung ihrer Geheimdienste, die in
keinerlei Bezug zum Erfolg steht, über diesen Weg noch kein
Terroranschlag verhindert werden konnte.
Beruhigend ist auch, dass scheinbar die Menu-Auswahl beim Flug über den
Atlantik demnächst darüber entscheidet, ob man in die USA hineingelassen
wird oder nicht.
Aber nicht, dass nun jemand auf die Idee kommt, und den Bordservice beim
nächsten Trip auslässt. Vielleicht sind an dem Tag gerade die dran, die
ein religiöses Fasten betreiben.

Gruß

Frank

-- 
          IBB     Dipl.-Ing. (FH) Frank Baurichter
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