Relationale Datenbanken mit Ooo 1.1.3

Carola Kummert carola.kummert at uni-bielefeld.de
Tue May 10 20:39:23 CEST 2005


Moin,

On Tue, 2005-05-10 at 18:20 +0200, RalfGesellensetter wrote:
> ich möchte gerne das Frontend von Openoffice.org 1.1.3 nutzen, um das 
> Prinzip relationaler Datenbanken zu demonstrieren.

? was hat OOorg mit der Demonstration von Relationalitaet von Daten zu
tun? Mir hat dafuer frueher ein Blatt Papier und ein Stift gereicht.
Falls du meintest, du moechtest Schuelern im Informatik-Unterricht
beibringen, wie man anstaendige Datenbank-Designs macht, bleibt OOorg
IMHO trotzdem das falsche Mittel. Es handelt sich dabei ja schlieszlich
um ein Office-Paket und kein spezielles DB-Werkzeug. Und auch, wenn MS
sein Access in die Profi-Ausstattung seines Office-Paketes packt,
gehoert es da letztlich maximal deshalb rein, weil es ein schoenes Tool
zur Anzeige von Datenbankbeziehungen hat.

Falls du etwas vergleichbares suchst wie eben jene Funktionalitaet,
waere es praktischer, du wuerdest DB-Designer und Co waehlen, da gibts
ein paar Tools, die genau das machen. (Oder falls es denn ein MySQL
werden soll, die aktuellen Tools von mysql.com angucken.)

> Das Ganze brauche ich für eine Multi-Userumgebung - dafür im Prinzip 
> aber nur auf einem Rechner (LTSP!). Was ich vermeiden möchte, ist, dass 
> ich jedem Nutzer einen eigenen MySQL-Account einrichten muss (es muss 
> auch nicht unbedingt MySQL sein, wenn es eine Nummer kleiner geht).

Viel kleiner gibts nicht. Ansonsten kannst du mit SQLite arbeiten, das
kann sich dann jeder User irgendwo ins Home stopfen. Frisst aber massiv
Performance und so eine vereinzelte DB wird auch mit nur anderthalb
Datensaetzen drin durchaus auch mal ein paar GB grosz - SQLite ist halt
noch nicht ganz erwachsen. Wobei ich mich grad frage, ob SQLite intern
wirklich sauber Relationen abbilden kann, oder ob die Logik dahinter
nicht wie in MyISAM-Tabellen von MySQL in der Applikation stecken
muss ...

Bei jeder anderen (vor allem jeder anstaendigen) Datenbank denn SQLite
moechtest du dringend Datenbank-User anlegen und ihnen entsprechende
Rechte mitgeben - ansonsten koenntest du auch jedem User auf einem
Unixoid nahelegen, permanent als Root-User zu arbeiten. Die
Argumentation, warum man unter einem Unixoid Useraccounts hat, ist
identisch mit der Argumentation fuer Datenbankuser. (Da du ja letztlich
von jedem Schueler auf der DB massive Struktureingriffe durchfuehren
lassen willst, wenn ich dich richtig verstehe ... auch sehr schade, dass
so der DB-User sehr nahe an den Applikationsuser rueckt)

> Das System ist ein Debian Woody mit starken Sarge-Einsprengseln.

Sag doch Skolelinux, dann weisz jeder, was du meinst :)

Zusammenfassung: Falsches Tool fuer die gewaehlte Aufgabe, anderes Tool
waehlen, darueber klar sein, dass fuer sicheres Basteln auf Datenbanken
fuer jeden Bastler ein eigener, rechtemaeszig sauberer DB-Account
benoetigt wird.

Frage: warum bringst du den Kids nicht besser sauberes SQL bei? Zusammen
mit ein paar brauchbaren Skizzen erspart das seltsame Tools und gibt
direkt die Mittel fuer praktische Applikationsentwicklung an die Hand.
Normalisierung ist ja nix, was man auf nem Computer betreiben muss, das
passiert schneller im Kopf und auf Papier. Und eine zusammengeklickte
"Beziehungskiste" erklaert mir leider nie, warum ich wo einen INNER JOIN
oder ein UNION oder gar ein Subselect brauche.


Viele Gruesze
Carola 'Sammy' Kummert


-- 
Carola Kummert                 Universitaetsbibliothek Bielefeld
                                    EDV/Anwendungsprogrammierung
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