Wahl des Systems (was: Re: Patchen auf Linux)
Dieter Franzke
sysinstall at gmx.net
Wed Jul 19 16:14:02 CEST 2006
Moin,
Frank Guthausen (Club) am Mittwoch 19 Juli 14:59:
> Hallo Johannes,
> hallo LUG OWL.
>
> On Wed, Jul 19, 2006 at 01:55:37PM +0200, Johannes Vieweg wrote:
> > Wobei sich beim Thema SAP nur die Frage stellt - nehm ich SLES
> > oder RHEL?
>
> Hier kommt noch ein anderer Punkt ins Spiel:
> wie wird eigentlich ein IT-System ausgewählt, welche Kriterien
> spielen in welcher Reihenfolge eine Rolle?
in der Regel wächst eine IT-Landschaft. Nur bei einer
Firmen-Neugründung hast du die Möglichkeit frei zu wählen nach
allerlei Gesichtspunkten.
D.H: es stellt sich die Frage:
Welches System passt am besten ins Netz UND kommt für die
Problemlösung in Frage.
Wenn jemand wie wir fast ausschließlich FreeBSD, Solaris und Linux
einsetzt, wird man nicht unbedingt einen MS-Server dahinplazieren.
Der muss ja auch administriert werden. Und wir "können" halt nur Unix.
> Will man ein Problem mit der bestmöglichen Software lösen und
> ordnet die Wahl des Betriebssystem und der Architektur dem unter?
s.o.
> Wählt man zuerst eine sinnvolle Architektur (ggf. nicht x86)?
s.o.
> Entscheident man sich für ein gutes/geeignetes OS?
>
> Müssen Lizenzfragen berücksichtigt werden (Anzahl User und Kosten
> etc.)?
klar, Kosten spielen immer eine Rolle.
Wir haben zum Beispiel vor 2 Jahren ein neues Warenwirtschafssystem
angeschafft. Es war von den Lizenzkosten teuer, dafür können wir die
Pflege selber leisten und auch daran weiterentwickeln.
Ist ne Mischkalkulation.
> Nimmt man eine Landschaft, für die bereits einige Fachkompetenz im
> Haus ist? Wie werden Schulungen berücksichtigt?
s.o.:
> Sieht man von aufwändigen Migrationen ab und geht den historisch
> eingeschlagenen Weg als den mit vermeintlich geringstem Widerstand
> weiter?
Wir haben uns irgendwann mal zu einer "sachten" Migration von MS weg
entschieden (war vor ca. 5 jahren), weil wir uns die Fachkompetenz in
MS-Fragen "zukaufen" mussten. Und es war meistens eine Katastrophe.
Wir haben betrieblich gesehen in den letzten 5 Jahren vielleicht das
an downtime gehabt, was vorher pro Woche war.
Das hat richtig Geld gespart!
> Über welchen Zeitraum macht man eine Kostenanalyse? Lebenszyklus
> der Software? Wartbarkeit auf mittlere/lange Sicht? Berücksichtigt
> man Know-How, dass sich langfristig aufbaut und in der Zukunft erst
> deutlich Kosten spart?
Das entscheiden meistens die "Erbsenzähler", nicht die Fachleute.
Knowhow-Management sollte ebenfalls stattfinden.... :)
> Werden offene Standards und Formate als Anforderung berücksichtigt?
>
> Wie lange muss das System in Betrieb sein, wie lange muss man auf
> alte Datenbestände zugreifen? Wie stabil wird die Entwicklung sein?
> Werden konzeptionelle Umbrüche alle paar Jahre die Frage erneut
> aufwerfen?
>
> Die Beantwortung wird natürlich von vielen speziellen
> Rahmenbedingungen abhängen, ein komplett neues Projekt kann man
> anders bewerten als eine optionale Migration. Für eine reine
> Serverfrage ist die Sache einfacher als für eine
> Client-Server-Landschaft, in der das Zusammenspiel nur als
> Komplettlösung funktioniert.
Summa summarum: es kommt immer auf den Einzelfall an.
Besonders schlimm:
Zur Zeit biedern sich wieder mal alle nasenlang
sogenannte "Consultants" an, die ausschließlich angeblich den Firmen
genau das Geld einspaaren wollen, dass sie selbst kassieren.
Die fliegen bei uns mittlerweile in hohem Bogen wieder raus......
Da helfe ich immer gerne bei, besonders wenn die mit einem dicken
Packen MS-Broschüren daherkommen.
ciao
dieter
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