Welche Linux-Distribution ?

Christian Ordig chr.ordig at gmx.net
Wed Apr 21 13:50:30 CEST 2004


On Tue, Apr 20, 2004 at 06:01:59PM +0200, Farid Mésbahi wrote:
> ich stehe vor der Qual der Wahl.
> Leider fehlen mir die notwendigen Infos, um mich
> zu guter letzt für eine Distribution zu entscheiden.
die beste Distribution ist IMHO di, mit der man im alltaeglichen 
Einsatz am besten klar kommt, und die einem dort moeglichste wenig 
Knuepel in die Beine wirft.
 
> Getestet habe ich Fedora-Linux. Lässt sich sehr einfach installieren
> und auch an die eigenen Bedürfnisse zurecht biegen.
wie JBG schon schrieb, installiert man nur einmal. Zumindest wenn man 
eine Distribution einsetzt, bei der man "fliessend" auch zur naechst 
hoeheren Version wechseln kann. Was nicht unbedingt ueberall der Fall 
ist. 

> Debian-Linux habe ich zwar; was mich nur abgeschreckt hatte, war die
> Installation. Nicht zu vergleichen mit Fedora.
siehe oben. Bei Debian ist es halt recht guenstig, fliessend ein einmal 
installiertes System aktuell zu halten, auch ueber die Grenzen einer 
Distributionsversion hinaus.
  
> Gentoo-Linux liess sich erst garnicht von der CD booten, also
> kann ich hier auch keine Aussage zu treffen.
Gentoo verhaelt sich aehnlich wie Debian, was das aktuell halten 
angeht. Die Versionen der enthaltenen Software sind im Normalfall aber 
wesentlich aktueller. Ein Nachteil ist zumindest auf aelteren Systemen 
die noetige Zeit, um groessere Pakete zu compilieren. (KDE braucht auf 
einem 850er P3 schonmal seine 12h (ca.) zum uebersetzen.)
Ich bin generell sehr zufrieden mit dieser Distri.
Die Vorteile sind generelle die, die man mit saemtlichen 
Quelltext-basierten Distris hat - es gibt keine wirklichen 
Versionsprobleme mit shared-libs.
  
> Ja und SUSE, eine Demo liegt auf dem Schreibtisch, hmmm.
hab ich persoenlich (mit recht alten Versionen (6.x)) sehr schlechte 
Erfahrungen gemacht. Zumeist, weil sich SuSE's Config-Tools fuer 
schlauer hielten, als der Anwender. Das kann man wohl mittlerweile 
abstellen. Aber auch eine mal getestete 8.x machte einen seltsamen 
Eindruck.
 
> Meine Intention ist folgende, die grossen Distributionen SUSE/Red HAT
> haben sich - aus meiner Sicht - ein Linux-Paket zusammen geschnuert
> und es nach eigenem Ermessen zurecht gebogen. Dort wurde passend am Kernel
> geschraubt, hier die Verwaltung des Systems übernommen und etliche kleine
> Verwaltungs-Programme erschaffen, die untereinander (zu den Distributionen)
> vielleicht nicht kompatibel sind.
das ist nunmal so ... sobald Du Dich auf spezielle Konfig-Tools einer 
Distri zu sehr einschiesst, klappt das nicht mehr, wenn Du vor einer 
anderen sitzt. (was mir BSD irgendwie sympatisch macht, dort gibt es im 
wesentlichen 3 "Distributionen" (auch wenn die sich im Unterbau dann 
doch ziemlich unterscheiden...))
  
> Ich habe die Befürchtung, dass wenn ich z.B. einen neuen Kernel kompiliere
> etliche Sachen unter SUSE nicht mehr funktionieren, da halt die SUSE-Eigen-
> Entwicklungen nicht enthalten sind.
es koennte sein, dass bestimmte esotherische Hardware nicht mehr geht, 
weil ein Distributor genau dafuer einen (eigenen) Treiber drin hatte. 
Das erste was ich eigentlich generell mache, bei einer Distri, ist mir 
einen eigenen vanilla Kernel zu besorgen. Hauptgrund ist eigentlich, um 
kein Problem beim selber-patchen zu bekommen.
  
> Ich suche also ein Linux, dass sich nach dem Sinne des Erfinders hält,
> sich also an einem gewissen Standard orientiert,so dass ich den einen oder
> anderen Kernel testen, KDEs/Gnome-Desktops installieren und etlich andere
> Software kompilieren und installieren kann, ohne jetzt z.B. daran zu denken,
> liegt jetzt auch das KDE-Sortiment im richtigen Verzeichnis.
Slackware waere da evtl. auch recht interessant. 
damit fahre ich die letzten Jahre eigentlich ganz gut. Vor allem weil 
mir keine Automatismen ploetzlich im Weg stehen. Wirklich sauber auf 
den neuesten Distributionsstand der neuesten Slackware laesst es sich 
leider auch nicht bringen. Aber man wird auch nicht quasi gezwungen 
irgendwelche Sachen zu aktualisieren, obwohl einem die aktuelle Version 
genuegt. Um Sicherheits-Updates muss man sich freilich auch selber 
kuemmern.

Im Endeffekt sollte man sich vielleicht eine recht grosse Platte 
hernehmen, und alle in frage kommenden Distrributionen darauf 
installieren, und einige Zeit damit "rumspielen".
  
Gruss.

PS: Interessant waere vielleicht wirklich mal eine "Leitlinie" zur 
Distributions-Auswahl. So nach dem Motto: "Sie wollen damit einen 
Server aufsetzen Ja/nein?" ... "Es geht um ein Desktop-System?" ... 
usw.

PPS: irgendwie ist die gleiche Mail, die ich letzte Nacht geschickt 
habe, nicht wirklich auf der Liste angekommen (zumindest kam sie nicht 
wieder bei mir an). Mal schaun, ob das diesmal klappt.
  
-- 
Christian Ordig
Germany
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