Re: Anzeigen von Abhängigkeiten mit apt

Peter Voigt Peter.Voigt1 at gmx.net
Sat Jun 9 11:23:55 CEST 2007


Hauke schrieb:

> Also habe ich nur folgende Optionen offen? :
> 
> 1.) Mit dem Stable Release arbeiten. Ohne Änderungen.

Das ist nie verkehrt.

Ob Backports unter dem Strich neue Funktionen zur Verfuegung stellen, die man wirklich **produktiv** einsetzen wird, bleibt eine offene Frage.

Nur jeweils das Neueste haben zu wollen, ist kein Wert an sich (jedenfalls nicht fuer mich).

Wer sich in Debian etwas auskennt, koennte ueberdenken, auf Debian-Testing zu setzen. Mitunter sind manuelle Eingriffe notwendig, um das Gewuenschte zum Laufen zu bringen, mitunter bedarf es Geduld bis zur Veroeffentlichung eines Bugfixes. Zeit zum eigenhaendigen Bugfixing oder Wartezeit bis zur Fremdhilfe sind einzukalkulieren.

Testing laeuft sehr viel stabiler, als es der Name vermuten laesst. Zusaetzlich gilt: Je aelter Testing wird, umso stabiler ist es.

Zu bedenken ist auch, dass man idR haeufig updaten muss, also ein passabler Internet-Anschluss Sinn macht. 

Aber dafuer erhaelt man bei Debian-Testing neuerdings auch Sicherheitsupdates. Damit ist der wesentliche praktische Grund fortgefallen, Testing zu meiden.

Ich bin rund 1 Jahr vor dem offiziellen Versionswechsel Sarge -> Etch auf Testing aufgesprungen und habe das nicht bereut.

Alternativ kann man auch daran denken, auf ein anderes Debian-artiges System mit aktuelleren Paketen zu wechseln. 

Zu nennen waere beispielsweise Sidus. 

> 2.) Vor dem Installieren der Backports ein Image machen oder zumindest so
> eine 
> Datensicherung anfertigen, dass ich schnell wieder zurückkann. Z.b. 2.
> Platte 
> oder ne VM.

Wenn es nur darauf ankommt, nach dem Installieren eines Backports aus gegebenen Anlass die update-faehigen Standard-Debianpakete zu aktivieren, kann man auch anders vorgehen.

Vor dem Aufspielen der Backports kann man mit "dpkg --get-selections > meine-Pakteliste" die installierten Pakete in einer Liste abspeichern. Nach dem De-Installieren aller Backports, kann man die update-faehige Situation mit "dpkg --set-selections < meine-Paketliste" wieder herstellen, mit "apt-get update ; apt-get upgrade" den neuesten stabilen Stand herstellen, um anschliessend die gewuenschten Backports erneut einspielen. Dabei auf die jeweils korrekt eingestellte /etc/apt/sources.list achten; die Backports muessen zwischendurch deaktiviert sein.

Nicht wirklich elegant, aber leicht und schnell zu verwirklichen.

Was dabei verloren gehen koennte, sind individuelle Konfigurationen von Backports, soweit sich ihre Konfigurationsdateien mit denen der stabilen Pakete ueberschneiden. Man wird beim Installieren der stabilen Debian-Pakete aber immerhin darauf aufmerksam gemacht, dass Konfigurationsdateien bereits existieren, so dass man den Fuss in der Tuer behaelt, beispielsweise um die Backports-Konfigurationsdatei auf einer zweiten Konsole zur spaeteren Wiederverwendung noch schnell zu sichern.

> 3.) Vor dem Installieren mittels apt-cache showpkg die Einträge der der 
> Paketverwaltung ansehen und unvergleichen. Ob ich da was finde ist die
> andere 
> Frage.

Scheint mir ad hoc gegenueber den vorstehend geschilderten Verfahren nicht erforderlich zu sein.

pv







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