Kommentare zu Wiki: ListenServer, NewsServer, MailServer
Carola Kummert
a-cappella at gmx.de
Sun Mar 30 21:15:01 CEST 2003
Am Son, 2003-03-30 um 18.26 schrieb Hans-Dietrich Kirmse:
> Gering ist zu wenig. Wenn die Gefahr da ist und es geht um
> Bewertungen (egal ob bei uns in Medienkunde Klasse 5 bis 7,
> Wahlpflichtfach 8 bis 10 oder im Kurssystem Informatik Klasse
> 11 und 12 mit Kursarbeiten und schriftlichen Prüfungen), dann
> hat einfach jeder die gleichen Chancen zu haben.
Hat. Es geht in meiner Argumentation darum, die Schueler dazu zu
bringen, den Computer als echtes Werkzeug zu begreifen. Als Werkzeug,
dass man sich so "zurechtbiegen" kann, dass man optimal damit arbeiten
kann. Wichtig: das Ganze immer unter dem Aspekt, dass der Schueler im
Zweifelsfall ohne groszen Aufwand auf die Standardkonfiguration
zurueckgreifen kann.
> Ich sehe es schon als problematisch an, wenn es ein Schüler schafft,
> den Arbeitsplatz (angeblich) besser zu konfigurieren als der Standard-
> platz des anderen Schülers, der sich dann beschwert, warum er nicht
> so optimal arbeiten konnte wie sein Mitschüler. - nach dem Motto, war
> der Admin zu blöd dazu?
Typisches Verhalten von Kindern, die die Schuld immer bei anderen suchen
- ist es nicht Aufgabe der Erziehung, die Kinder zu selbstverantwortlich
denkenden Mitgliedern der Gesellschaft werden zu lassen?
Die Aufgaben, die gestellt werden, muessen sich selbstverstaendlich
immer auf die Standard-Konfiguration beziehen - das gleiche gilt fuer
Hilfestellungen. Wer sich sein System zerkonfiguriert, muss selbst
dafuer grade stehen. Kinder lernen das meiner Erfahrung nach sehr
schnell. Das Argument "ihr koennt gern die Einstellungen so anpassen,
dass ihr euch damit wohl fuehlt - aber wenn dann etwas nicht so
funktioniert, wie der Lehrer es erklaert, ist es euer ganz persoenliches
Problem. Das ist genauso, als wenn ihr Seiten aus dem Lehrbuch reiszt
und euch dann beschwert, dass ihr ja keine Klausurvorbereitung betreiben
konntet - es ist _euer_ Problem." Gerade die hoeheren Klassen haben hier
bereits ausreichend "Grips im Kopf", um diese Argumentation zu
verstehen.
> Wenn nur die Gefahr besteht, das Schüler oder Eltern hier irgendwo
> Nachteile sehen, dann können die (mit Recht!) alles anfechten.
> Diesen Murks hat dann der Admin verbockt - ohne wenn und aber.
Dann lass die Kids einen Zettel unterschreiben, auf dem sie bestaetigen,
dass individuelle Aenderungen an der Konfiguration auf ihre eigene Kappe
gehen und sie sich darueber im Klaren sind, dass Klausuren etc immer auf
die Standard-Konfiguration zugeschnitten sind.
(btw, ich wuerde mich bedanken, wenn ich unter SO/OOorg/Office meine
persoenlichen Einstellungen nicht nutzen koennte. Weil ich bestimmte
Sachen direkt im Zugriff haben will und anderes ueberfluessig finde. Und
eben den Begriff PC als solchen verstehe - Personal Computer, mein ganz
persoenlicher Computer.)
> Ich wäre im Interesse der Schüler immer für eine optimale
> Konfiguration aller Programme. alle anderen Spielereien können die
> Schüler doch auch zu Hause machen.
Ahm ... es gibt keine allgemeine optimale Konfiguration eines Programms.
Ich brauche eine andere Umgebung, wenn ich unter StarCalc/Excel simple
Addition ausfuehre, als wenn ich im gleichen Programm umfangreiche Daten
bearbeite und dabei vielleicht auch noch Makros oder aehnliches
einsetze. Und das ist immernoch die gleiche Person, die sich vor die
Kiste gesetzt hat. Nur eben mit unterschiedlichen Anforderungen.
> > Weil die Schueler von den Lehrern ein
> > gewisses Masz an Bewusstsein uebernehmen.
>
> alle? - ansonsten kann man es vergessen. der Admin trägt für die
> Installation und die Möglichkeiten der Konfiguration die
> Verantwortung. Der eine, der aus der Reihe tanzt und vor Gericht
> geht, der ist das Problem, nicht die vielen anderen die das gewisse
> Maß an Bewußtsein übernommen haben.
Kennst du das Peacekeeper-Programm, das an einigen Schulen getestet
wird? Ein aehnliches Verfahren ist hier sicher auch moeglich.
> > Ist uebrigens auch fuer die Schueler sehr beeindruckend, wenn man ihnen
> > relativ frueh vorfuehrt, welch chaotische Auswirkungen zerkonfigurierte
> > Arbeitsumgebungen haben.
>
> steht bei uns nicht im Lehrplan, also brauche ich das nicht vorführen.
Ahm ... das ist ein Totschlagargument (und an und fuer sich fuer mich
ein Grund, an dieser Stelle aus der Diskussion auszusteigen). Wenn ich
ausschlieszlich das tue, was vorgegeben ist, brauche ich keine richtigen
Schulserver, sondern nur nen Buch, in dem Bildschirmseiten abgebildet
sind. Maximal.
Aber natuerlich ist es die Entscheidung des Lehrers (oder des Admins? Wo
ist hier die Grenze?), sich einmal grundlegend mit den Schuelern um
diese Probleme zu kuemmern - oder das Zeug alle Nase lang wieder zu
haben. _Mir_ waere es lieber, einmal gruendlich zu zeigen, was
schiefgehen kann und danach Ruhe zu haben. Egal, ob etwas im Plan steht
oder nicht. Fuer mich faellt das unter Selbsterhaltungstrieb.
> Außerdem, Erfahrung ist zwar ein guter Lehrmeister, aber leider auch
> einer der teuersten.
Jo, drum. Weil teuer fuer die Schueler, nicht fuer den Lehrer. Und ob
sie immer den Preis bezahlen wollen, schlecht abzuschneiden, weil sie
gelbe Schrift auf pinkem Untergrund toll finden, ist letztlich doch ihre
Entscheidung. Irgendwie greift hier IMO der Bildungsauftrag der Schulen.
Wobei ich in dem Falle leider nur die Bayrische Version desselben im
Hinterkopf habe, nicht die von NRW, leider. Hat da jemand einen
passenden Link?
> > Zusammengefasst: Es ist wuenschenswert, dass die Schueler eigene
> > Einstellungen in der Konfiguration vornehmen koennen.
>
> Ich habe hier den wesentlichen Gedankengang nicht erkannt. nämlich:
> für wen ist es wünschenswert?
Fuer alle Beteiligten. Je mehr bewusste Nutzer ich in einer
Rechnerumgebung habe, desto geringer ist der Adminstrationsaufwand.
Stichwort selbstregulierende Systeme. Gut, das ist laengerfristiger als
bis zum naechsten Unterrichtstag gedacht, aber trotzdem eine
Erfahrungsessenz. Frage an die anwesenden Techniker: Habe ich einen
falschen Hintergrund oder geht das mit euren Erfahrungswerten zusammen?
> Nachteile für den Schüler bei fester Konfiguration kann ich so richtig
> auch nicht entdecken, es sei denn die Verhinderung des Spieltriebes
> wird als Nachteil aufgefaßt.
Das ist einer der wesentlichsten Nachteile. Wir Erwachsenen neigen dazu,
Kindern den Computer aus unserer, teilweise doch recht beschraenkten,
Sicht nahezubringen. Dabei sind Kinder so viel schneller, wenn sie sich
das Medium spielerisch erschlieszen. Der Knirps aus dem Nachbarhaus ist
ganz fix einer derer, der die Kindersicherungen der Eltern aushebelt und
eben doch macht, was er will. Und die Eltern es nicht mal merken
aufgrund mangelnder Kompetenz. (Zumindest ist mir das Argument der
Eltern, endlich verstehen zu wollen, was ihr Sproeszling da eigentlich
auf dem Computer treibt, sehr gelaeufig, was den Bereich der
Erwachsenenbildung anbelangt.)
(ich moechte als Entschuldigung fuer meine Haltung anmerken, dass ich
mit dem jetzigen Bildungssystem denkbar unzufrieden bin und als Ostler
einfach andere Beurteilungskriterien anlege :)
> > Allerdings sollte
> > immer die Option existieren, auf die Standardkonfiguration ohne Probleme
> > oder groeszeren Aufwand zurueckkehren zu koennen.
>
> auch das ist mir nicht scharf genug. wenn man solche Freizügigkeit
> will, dann muß man zweiwas fordern:
> 1. der Schüler kann seinen Murks selbst korrigieren/zurücksetzen
> 2. der Admin kann ALLE Konfigurationen zurücksetzen
was meiner Aussage in keinster Weise widerspricht. Genau darauf wollte
ich hinaus. Nur eben nicht ueber die Schiene der Restriktion sondern
ueber die Schiene der Qualifikation.
Viele Gruesze
Carola Kummert
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